Dass es wichtig sei, gleich nach dem Aufstehen das Bett zu machen, predigten bereits unsere Mütter. Auch beim Ex-Navy-Oberbefehlshaber und erfolgreichen Buchautor William McRaven steht das tägliche Laken-Glattziehen und Kissen-Ausschütteln auf der Prioritätenliste ganz oben. Die unspektakuläre Morgenroutine scheint essentiell für Sinn, Ordnung und Struktur im Alltag. Wie Regelwerke und Rituale dazu beitragen können, unser komplettes Leben erfolgreicher zu gestalten, das und vieles mehr erfahren Sie im aktuellen Blogbeitrag. 

WIE EIN SCHEINBAR BANALES MORGENRITUAL DAS komplette Leben verändern KANN 

Der pensionierte Offizier McRaven, der seine Ausbildung bei einer Spezialeinheit der US-Navy begann, weiß wovon er redet: Die Zeit war geprägt von Herausforderungen – die ohne Ordnung, Struktur und Disziplin nicht zu meistern gewesen wären. Die Laken mussten damals so straff gespannt sein, dass der Ausbilder eine Münze darauf springen lassen konnte, erzählt McRaven. Auch wenn er dies mittlerweile etwas „lockerer“ handhabt, sei die die „nebensächliche“ Morgenroutine extrem wichtig. „Wenn du die Welt verändern willst, fang mit den kleinen Sachen an", sagt der legendäre Ex-Soldat. McRaven, der zuletzt für Barack Obama tätig war, sich öffentlich gegen den aktuellen Präsidenten stellt und gerade an seiner eigenen Biografie arbeitet, leitet aus der ersten Aufgabe des Tages eine Lebensphilosophie ab: „… das Bett machen, anderen helfen, etwas riskieren. Mit diesen Regeln kann jeder seinen Alltag strukturieren, ohne gleich das ganze Leben umkrempeln zu müssen“ (Kix 2019: o. S.) 

Für seinen (NICHT-)Erfolg ist JEDER selbst verantwortlich 

Simple Regeln und die Sehnsucht nach Kontrolle über den Alltag scheinen in einer sich wandelnden Welt gefragter denn je. Beispiele hierfür sind der Bestseller „12 Regeln des Lebens“ vom Kanadier Jordan Peterson oder das Werk der japanischen Aufräumkönigin Marie Kondo (siehe auch unser Blogbeitrag im Februar dieses Jahres).  "Mein Buch hat Menschen durch schwierige Zeiten geholfen", erklärt McRaven, der selbst unzählige schwierige Auslands- oder Kriegseinsätze miterlebte. "Die Leser schreiben mir, dass das Bettenmachen dem Anfang des Tages einen Sinn gegeben hat", so der 63jährige  (Kix 2019: o. S.). 

WARUM SIND GEREGELTE ABLÄUFE SO WICHTIG? 

Wenn die Morgenroutine (Kaffee trinken, Toaster einschalten, Zeitung holen etc.) gestört wird, artet das in den meisten Fällen in Stress aus. „Solche Rituale geben einen bestimmten Ablauf vor, der uns Ruhe und Sicherheit gibt“, ist die Psychologin Meike Watzlawik von der TU Braunschweig überzeugt. „Wir alle brauchen Rituale, um unsere Umwelt zu strukturieren. So haben wir das Gefühl, mehr Kontrolle zu haben“, sagt Watzlawik (Driessen 2014: o. S.).  

Routinen haben einen sehr hohen Stellenwert in der Gesellschaft: sich wiederholende Gewohnheiten verbessern die Gemeinschaft, Rituale geben Halt und spenden Trost in schwierigen Phasen (Bsp.: Trauerfeiern etc.). „Rituale erleichtern das Zusammenleben. Sie vertreten Handlungen und Emotionen, die sich nur schwer in Worte fassen lassen“,  so der Theologe und Buchautor Klaus Dirschauer i(Driessen 2014: o. S.).  

  

FAZIT: Machen Sie Ihr Bett – und: starten Sie (routinemäßig!) gut in eine neue erfolgreiche Woche! 

Herzlichst,  

Markus Feistritzer & Christoph Edenhauser 

  

 

VERZEICHNIS UND WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN: 

Kix, Martina: Wer sein Leben verändern will, soll mit dem Bett anfangen, 2019, in: Zeit Online 

Driessen, Barbara: Warum Rituale so wichtig für uns sind, 2014, in: Welt Online