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Wie fortschrittlich ist Ihre „Lean-Denke“?

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer

Sie machen sich Gedanken wie „lean“ Ihre Prozesse im Alltag eigentlich sind – oder Ihnen stellt sich die Frage, was sich hinter „Lean Management“ so alles verbirgt? Wir geben Ihnen im Anschluss an unseren Blog von letzter Woche ("Six Sigma oder täglich grüßt die Verbesserung") noch mehr Input zum Themenbereich der Kontinuierlichen Verbesserung (KVP). Heute lesen Sie woher „Lean Management“ kommt und wohin der Weg in unserer digitalen Welt noch gehen kann. Eine Werkzeugwand laut „Lean Production“ ist noch lange nicht alles gewesen...

Vom Sparen und Verschwenden

„Lean“ bedeutet ins Deutsche übersetzt „schlank“. Mit diesem Wissen liegt die Begriffsklärung beinahe schon auf der Hand. Ziel des „schlanken Managements“ ist nämlich die effiziente Gestaltung der kompletten Wertschöpfungskette, in der alle entsprechenden Aktivitäten bestmöglich aufeinander abgestimmt sind. Der größte Feind im Lean Management ist die Verschwendung. Dabei gilt es nicht nur auf die Unternehmenssicht, sondern insbesondere auch auf die Kundenperspektive zu achten.

Und wer hat’s erfunden?

Auch wenn die „Lean-Denke“ schon lange in den westlichen Unternehmen und den Köpfen der Mitarbeiter verankert ist, kommt die Methode ursprünglich aus Japan. Der Automobilhersteller Toyota entwickelte diese „Managementdenke“ bereits Mitte des 20. Jahrhunderts. Jahrzehnte später war dann klar „Das wird die Welt verändern“. Eine Studie, die alle Produktionsverfahren namhafter Automobilhersteller untersuchte und miteinander verglich, erkannte die Vorteile dieser schlanken Methode. Es vereint die Qualität und Individualität der handwerklichen Fertigung mit der Schnelligkeit und Kosteneffizienz der Fließbandfertigung.

Lean Management ist nun längst nicht mehr auf die fertigende Industrie und deren Prozesse (Lean production) beschränkt. Auch die strategische Unternehmensführung (Lean Leadership), die Forschung & Entwicklung (Lean Development), Logistik (Lean Supply Chain), Instandhaltung (Lean Maintainance), verwaltende Geschäftsprozesse (Lean Administration) oder auch der Dienstleistungsbereich sind vom „Schlankheitswahn“ infiziert. Doch welche Leitsätze gilt es beim „Lean Management“ zu beachten? Lesen Sie nachfolgend die zehn Prinzipien für Lean Management (Graf-Götz/Glatz 2001: o.S.) anführen:

  1. Ausrichtung aller Tätigkeiten auf den Kunden (Kundenorientierung)
  2. Konzentration auf die eigenen Stärken
  3. Optimierung von Geschäftsprozessen
  4. Ständige Verbesserung der Qualität (kontinuierlicher Verbesserungsprozess)
  5. Interne Kundenorientierung als Unternehmensleitbild
  6. Eigenverantwortung, Empowerment und Teamarbeit
  7. Dezentrale, kundenorientierte Strukturen
  8. Führen ist Service am Mitarbeiter
  9. Offene Informations- und Feedback-Prozesse
  10. Einstellungs- und Kulturwandel im Unternehmen (Kaikaku)

Lean Management der Zukunft

Unsere heutige Arbeitswelt ist von Schlagwörtern wie „Industrie 4.0“, Digitalisierung und der ständigen Weiterentwicklung verwendeter Technologien geprägt. All diese Entwicklungen werden nicht nur unseren täglichen Arbeitsprozess verändern, sondern auch den „Lean-Gedanken“ beschleunigen. Wenn wir Ihr Interesse am „Lean Management“ geweckt haben, können Sie weitere zukunftsorientierte Gedanken im Buch „25 Jahre Lean… und alles ist gut“ nachlesen.

Bis zur nächsten Woche wünschen wir Ihnen jede Menge Spaß beim Tüfteln, welche Ihrer Geschäftsprozesse „graziler“ gestaltet werden können. Und natürlich viel Erfolg bei der Umsetzung Ihrer schlanken Ansätze!

 

Ihr,

Markus Feistritzer & Christoph Edenhauser

 

 

Verzeichnis und weiterführende Informationen:

Graf-Götz, Friedrich/Glatz, Hans: Organisation gestalten - neue Wege und Konzepte für Organisationsentwicklung und Selbstmanagement, Weinheim, 2001.

Lean Knowledge Base (Hrsg.): 25 Jahre Lean … und alles ist gut?, Heddesheim, 2017.

o.A.: „Das wird die Welt verändern“; in: Der Spiegel, Ausgabe 15, 1991. Den ganzen Artikel finden Sie hier.

 

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer | Kategorien: Prozessmanagement

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