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WENIGER PLASTIK IST MEER

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer

WENIGER PLASTIK IST MEER
@Richard Carey_Fotolia

Mittlerweile ist das Thema Nachhaltigkeit in aller Munde. Nicht nur Umweltschützer und Öko-Freaks sagen Einwegverpackungen den Kampf an, auch die EU und große Unternehmen haben die Schnauze (bzw. die Meere!) gestrichen voll von Wegwerfplastik. Im heutigen Beitrag berichten wir unter anderem von schockierenden Fakten, von kreativen Alternativen und simplen Tipps zur Müllvermeidung. Bitte weiterlesen!

EIN RÖHRCHEN VERÄNDERT DIE WELT

Das Patent für den Strohhalm wurde im Jahre 1888 vom Amerikaner Marvin Stone angemeldet. In den 1930er-Jahren brachte schließlich ein erfinderischer Landsmann, Joseph Friedmann, seinen weiterentwickelten, biegsamen Strohhalm auf den Markt. Zu den ersten Kunden gehörten damals bettlägerige Patienten, die dank der Papierröhrchen auch im Liegen trinken konnten. Obwohl Plastikprodukte bereits 1870 hergestellt wurden, saugten die Amerikaner damals noch an Papierstrohhalmen. Schon bald aber erkannte man, dass Strohhalme aus Plastik eine stabilere und günstigere Alternative waren. „Es lässt sich nicht vermeiden, dass ein Papierstrohhalm etwa einen Cent mehr kostet als ein Plastikstrohhalm“, sagt Rhodes. „Für große Unternehmen kommt das Hunderten Millionen Dollar gleich. Aber welche Kosten das für das Meer mit sich bringt, das lässt sich mit Geld nicht aufwiegen“ (Gibbens 2018:o. S.).

DIE EU PLANT PLASTIKVERBOT

Um die Plastikflut einzudämmen und die Verschmutzung der Weltmeere zu reduzieren, will die EU Einwegkunstoffprodukte wie Besteck, Teller, Trinkhalme, Rührstäbchen etc. verbieten. Diese Gegenstände sollten künftig aus umweltfreundlicheren Materialien hergestellt werden. Bei Wegwerfartikel ohne entsprechende Alternativen, sollten die EU-Staaten darauf achten, dass Plastikverpackung bei Lebensmitteln und Getränken generell reduziert wird und es soll verpflichtende Recyclingquoten geben. Sowohl Hersteller und Verbraucher sollen zu umweltbewusstem Handeln „erzogen“ werden (Bezahlung für die Entsorgung, Aufklärungskampagnen etc.). „In Deutschland, wo im Schnitt 71 Tüten pro Einwohner verbraucht werden (Stand 2016), hat sich die Regierung mit dem Handel zur Umsetzung der EU-Richtlinie auf eine Selbstverpflichtung geeinigt. Sie sieht vor, dass bis 2018 mindestens 80 Prozent aller Tüten an der Ladentheke in Deutschland kostenpflichtig sind, ansonsten droht ein Gesetz“ (Grabitz 2018:o. S.).

HANDELSKONZERNE GELOBEN BESSERUNG

Discounter wie Lidl, Edeka und Rewe wehren sich gegen unnötigen Verpackungsmüll: Bananen zum Beispiel werden mittlerweile bei Rewe und Penny unverpackt verkauft. „Wir analysieren seit längerer Zeit in enger Abstimmung mit unseren Lieferanten sehr sorgfältig, wo wir auf Plastik ganz verzichten oder wo wir auf alternative Verpackungsmöglichkeiten zurückgreifen können", sagt Jan Bock, Geschäftsleiter Einkauf bei Lidl Deutschland. Auch dünnere Verpackungen, sogenannte „Flat-Skin-Verpackungen“, können den Plastikverbrauch um ca. 60 Prozent pro Artikel reduzieren. Auch der Aldi-Konzern will die Verpackungsmengen bei Eigenmarken bis 2025 um ein Drittel senken, nicht vermeidbare Verpackungen sollen bis 2022 komplett recyclingbar sein, heißt es in dem Beitrag auf Zeit Online.

PROBIEREN GEHT ÜBER STUDIEREN

Wer kann von sich behaupten, dass er vollständig auf Plastik verzichtet? Wohl kaum jemand. Dennoch – auch Kleinvieh macht Mist und einen Beitrag leisten kann jeder Einzelne! Eine kreative Idee hatte eine Bäckereimitarbeiterin aus Bielefeld und verbannt somit den Plastikstrohhalm – anstelle dessen dient die hausintern produzierte lange Nudel (Makkaroni) bei „Backsüchtig“ neuerdings als Trinkhalm (Ciriacy 2018:o. S.). Weitere interessante Anregungen und nützliche Tipps zur Müllvermeidung liefert dieses Video.

WUSSTEN SIE, DASS…

  • Allein in den USA jeden Tag ca. 500 Millionen Strohhalme benutzt werden und an den Ständen unserer Welt bis zu 8,3 Milliarden Plastiktrinkhalme liegen (Gibbens 2018:o. S.).
  • Jährlich acht Millionen Plastikteile in den Ozeanen landen und jeder Einwohner in Deutschland ca. 37,4 kg Plastikmüll pro Jahr (Stand 2015) verursacht (Grabitz 2018:o. S.).

 

Einen guten Start in eine kreative Woche, in der es Ihnen gelingt, möglichst wenig Plastikmüll zu produzieren, das wünschen

Markus Feistritzer & Christoph Edenhauser

 

 

VERZEICHNIS UND WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN:

Gibbens, Sarah: Wie der Plastikstrohhalm die Welt eroberte, 2018, in: National Geographic

Grabitz, Markus: Was steckt hinter dem Plastikverbot?, 2018, in: Tagesspiegel Online

Von Ciriacy, Kim: Diese Bäckerei hat eine Alternative zum Plastikstrohhalm gefunden: Makkaroni, 2018, in: Welt Online, den plastikfreien Trinkhalm stellt dieses Video vor

o.A.: Auch Aldi will Verpackungsmüll deutlich reduzieren, 2018, in: Zeit Online

 

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer | Kategorien: VOON-Management GmbH

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