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Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser! - Verlässlichkeit, Teil III

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer

Dieser Spruch stammt ursprünglich vom russischen Politiker Wladimir Iljitsch Uljanow (1870 – 1924) und ist mittlerweile eine oft verwendete Redewendung. Die Frage ist nur, ob dieses Zitat nach wie vor (uneingeschränkte) Gültigkeit hat? Sind wir vorsichtig genug, wem und in was wir vertrauen oder verlassen wir uns oftmals blind? Was zur Vertrauensbildung beiträgt, oder wie Sie das Vertrauen Ihrer Kollegen zerstören können lesen Sie heute.

Von Kontrollfreaks und blindem Vertrauen…

Fühlen Sie sich im Job manchmal kontrolliert oder haben das Gefühl man vertraut Ihnen nicht? Bei unnötigen Überprüfungen Ihrer Arbeit könnte man tatsächlich von Schikane sprechen. Aber nicht jede Kontrolle ist unberechtigt - auch wenn man es vielleicht als fehlendes Vertrauen in die eigene Leistung erachtet. Man darf nicht außer Acht lassen, dass auch ein Chef Druck von oben erhält und den Informationsfluss aufrecht erhalten, sowie Ergebnisse erbringen muss. Somit sollte nicht jede Abfrage oder jeder Statuscheck als Vertrauensbruch betrachtet werden. Stellen Sie sich viel mehr die Frage, welche Gründe es für sein Verhalten gibt. Andererseits ist auch zu erwähnen, dass Vertrauen häufig missbraucht wird. Und womöglich hat Ihre Führungskraft hier schon schlechte Erfahrungen gemacht – dann gilt es vom Gegenteil zu überzeugen. Grundsätzlich sind wir der Meinung, dass ein gewisses Maß an Kontrolle in vielen Situationen empfehlenswert ist. Schließlich trägt der Chef die finale Verantwortung für delegierte Aufgaben. Das Ausmaß der erforderlichen Kontrolle hängt natürlich von mehreren Faktoren ab, wie beispielsweise von der Erfahrung und der Kompetenz des Mitarbeiters, von der vielzitierten „Verlässlichkeit“ und selbstverständlich auch davon, welche Priorität die delegierte Aufgabe für die Abteilung bzw. das gesamte Unternehmen hat. Haben Sie es aber mit einem richtigen Kontrollfreak zu tun, kann dieser wahrscheinlich auch nicht so leicht aus seiner Haut. Versuchen Sie hier das Thema offen anzusprechen und nutzen Sie Tools, womit Sie die Infos bereits von sich aus an den Chef herantragen. Beispielsweise empfehlen wir regelmäßige Abstimmungstermine evt. auf Basis von KANBAN (Beschreibung). Somit behält Ihr Chef den Überblick ohne ständig nachfragen zu müssen und auch Sie hören von Aufgaben und Anforderungen Ihrer Kollegen und der Führungskraft.

Wie das Vertrauen wächst und gebrochen wird

Sie haben schon gehört, dass Verlässlichkeit die Basis für Vertrauen darstellt. Mit dem Prädikat „verlässlich“ zeichnen sich besonders jene Personen aus, die ihre positiven Charakter- und Verhaltensmerkmale auch in „Schlechtwetter-Situationen“ behalten. Beziehungen (egal ob privater oder geschäftlicher Natur) starten immer mit einem gewissen Grundvertrauen der jeweiligen Personen (es wird ein „Vertrauensvorschuss“ gewährt). Jegliches Miteinander basiert auf der Annahme, dass uns „der Andere“ grundsätzlich wohl gesonnen ist. Wäre dem nicht so, wären sämtliche soziale Systeme von Anfang an zum Scheitern verurteilt! Wenn Überzeugungen längerfristig nicht durch schlechte Erfahrungen und Vorkommnisse gestört werden, wächst das angenehme Gefühl (Vertrauen!) normalerweise. Mehr zum Vertrauensaufbau können Sie hier nachlesen.

Erweist sich das Gegenüber aber bereits zu Beginn der Zusammenarbeit als unzuverlässig, wird das Fehlverhalten – je nach eigenem Charakter – oft als „schwerer Vertrauensbruch“ oder aber als „verzeihbarer Ausrutscher“ gewertet. Spätestens aber dann, wenn sich das unzulängliche Verhalten wiederholt, wird das Vertrauensverhältnis ernsthaft gestört. Grundsätzlich geht man davon aus, dass Menschen darauf gepolt sind, auf faire Behandlung und Verlässlichkeit entsprechend ausgleichend und gerecht zu reagieren. Das alte Sprichwort „Was Du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem andren zu“ bewahrheitet sich scheinbar auch in diesem Kontext.

Ein besonderer Faktor zur Förderung der Vertrauensbildung ist eine entsprechend freundlich und offen gestaltete Kommunikationskultur (face to face). Bei virtuellen Teams fehlt jedoch die menschliche Komponente, ein persönliches Treffen findet meist gar nicht oder wenn überhaupt erst nach zahlreichen Skype-Meetings statt. Dies trägt insbesondere dazu bei, dass das Entstehen von Vertrauen und Teamgeist gerade bei virtuellen Teams oft sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Tipps für den Vertrauensaufbau in virtuellen Team bekommen Sie in unserem nächsten Blogbeitrag.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Pflege bzw. beim Aufbau einer „gelebten Vertrauenskultur“! Gehen Sie stets mit gutem Beispiel voran und beweisen Sie eine gehörige Portion „Vertrauensbasis“ bei Ihren künftigen Vorhaben!

 

Mit einem Zitat vom Schriftsteller Franz Kafka (1883-1924) verabschieden wir uns für heute:

„Alles Reden ist sinnlos, wenn das Vertrauen fehlt“.

Ihr Markus Feistritzer & Christoph Edenhauser

 

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer | Kategorien: Leadership

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