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“Tele-Arbeiter” – Aus den Augen, aus dem Sinn!?

von Markus Feistritzer

Jogginganzug, Kühlschrankfalle, Mittagsschlaf – Hier erfahren Sie, wann & wie „home offices“ und flexible Dienstverhältnisse zu Ihrem Projekterfolg beitragen ...

“Tele-Arbeiter” – Aus den Augen, aus dem Sinn!?
© Superingo - Fotolia.com

„Remote work“ erfreut sich wachsender Beliebtheit. Bietet sie doch offenbar viele Vorteile: Im Projekt erspart man sich die Anmietung teurer Büros, Reisezeiten usw. Die Projektmitarbeiter wiederum genießen ihre Unabhängigkeit und Flexibilität. Kein „nervender Chef“ in Sicht und das bei freier Zeiteinteilung – was will man mehr?

Viele Projektmanager, die nicht am selben Standort wie ihre Mitarbeiter arbeiten, haben allerdings Schwierigkeiten, den Überblick zu behalten und „alles im Griff“ zu haben. Auch sind einige Führungskräfte der Meinung, dass „traditionelle Büroangestellte“ disziplinierter und produktiver sind als ihre „virtuellen“ (nicht am Betriebsstandort anwesenden) Zeitgenossen.

Mittels der folgenden 6 Tipps & Tricks gelingt es Ihnen, Chancen und Risiken rechtzeitig zu erkennen:

Tipp#1: Seien Sie skeptisch bei (zu) flexiblen Bewerbern!

Job-AnwärterInnen, die stets ihre überdurchschnittliche Flexibilität betonen, haben oftmals egoistische Hintergedanken. Der eigene Nutzen ist wichtiger als die Ziele des Projektes. Auf solche MitarbeiterInnen können Sie getrost verzichten!

Tipp#2:Verschaffen Sie sich einen groben Überblick über das Aufgabengebiet Ihrer Angestellten!

Leider ist der „Häuptling“ nicht immer über die Aktivitäten seines „Stammes“ informiert. Manche Chefs werten es als gutes Zeichen, wenn ihre MitarbeiterInnen spätabends noch mit stressverzehrter Miene am Schreibtisch sitzen. Sind regelmäßige, persönliche Meetings für den Projektfortschritt entscheidend? Lassen sich manche Besprechungen evtl. mit Hilfe moderner Medien (Webex, Skype, FaceTime etc.) durchführen? Sich mit derartigen Fragen zu beschäftigen, kann sich als sehr zeit- und kostensparend erweisen!

Tipp#3: Versetzen Sie sich zur Abwechslung in die Lage Ihres Mitarbeiters!

Herr Maier lässt sich sehr leicht von Einflüssen in der näheren Umgebung ablenken. Bei seiner Arbeit stört ihn schon das kaum wahrnehmbare Ticken des Weckers. Frau Huber vermisst die sozialen Kontakte, den Austausch mit den Arbeitskollegen. Sie braucht das regelmäßige Feedback des Vorgesetzten. Offensichtlich ist weder Herr Maier noch Frau Huber die ideale Besetzung für ein „home office“ … Womöglich ist aber Herr Gruber - ein Organisationstalent mit hohem Maß an Selbstdisziplin und exzellenten Kommunikationsfähigkeiten - wie geschaffen für die Arbeit in den eigenen vier Wänden!

Tipp#4: Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser!

Motivieren Sie (nicht nur!) Ihre dezentralen Angestellten zu entsprechendem Reporting, zur Einhaltung von Zielvorgaben und Deadlines. Nur so ist gewährleistet, dass alle Mitarbeiter im Sinne des Projektes agieren und Sie jederzeit über den aktuellen Status informiert sind. Häufig haben die Mäuse Kirtag, wenn die Katze aus dem Haus ist! Das Bewusstsein, dass übertriebene Kontrollen und Schikanen kontraproduktiv sind, setze ich klarerweise voraus.

Tipp#5: Verbannen Sie dezentrale Mitarbeiter nicht aus Ihrem Gedächtnis!

Ihre Kommunikation mit Herrn Gruber erfolgt hauptsächlich „online“ – dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Gelegentlich sollten Sie ihn dennoch anrufen oder persönlich treffen. Angebliche Kleinigkeiten, z. B. Glückwünsche zu seinem Jubiläum, die Einladung zu einer Projekt- oder Firmenveranstaltung und dgl., zeigen meist große Wirkung. Ich wage zu behaupten, der Mitarbeiter wird die erwiesene Wertschätzung mit hoher Loyalität und  gesteigertem Einsatz belohnen!

Tipp#6: Beachten Sie „Warnsignale“!

Verabsäumt Ihr „home-worker“ oftmals die gewissenhafte Erledigung seiner „home-work“, bestehen eventuell Defizite in der Kommunikation. Räumen Sie Missverständnisse umgehend aus dem Weg – bei einem Telefonat oder idealerweise bei einem persönlichen Treffen. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Mitarbeiter, welche zusätzlichen Maßnahmen nötig sind, um solche Probleme in Zukunft zu vermeiden.

Integrieren Sie die vorgeschlagenen Überlegungen in Ihren Projektalltag! Beweisen Sie Ihren MitarbeiterInnen „Nähe“, auch wenn diese (teilweise) “remote” oder an anderen Standorten, in anderen Ländern oder gar auf anderen Kontinenten für Ihr Unternehmen tätig sind. Ich bin überzeugt, Ihr ehrlich bekundetes Interesse findet Zustimmung – sowohl bei Ihren MitarbeiterInnen vor Ort als auch bei dezentralen Angestellten!

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung meiner „Denkanstöße“,
Markus Feistritzer

von Markus Feistritzer | Kategorien: Leadership, Organisationsentwicklung, Projektmanagement

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