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STRESS MACHT DUMM

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer

STRESS MACHT DUMM
@carballo_adobe stock

Aktuellen Studien zufolge, lassen Umweltfaktoren, insbesondere Stress und gesteigerte Aktivität, unsere Intelligenz tatsächlich schrumpfen. Was genau sich hinter dieser Annahme verbirgt, was epigenetische Varianz bedeutet und welche Rolle das Glückshormon Dopamin dabei spielt, nehmen wir heute genauer unter die Lupe.

GENETISCHE VARIANZ – WAS IST DAS?

Die Epigenetik beschäftigt sich unter anderem mit der Frage, in wie weit kognitive Kapazitäten angeboren sind, durch genetische Veränderungen oder z. B. durch Stressoren, beeinflusst werden können. Der erhebliche Anstieg des Durschnitts-IQ´s in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist vermutlich nicht auf genetische Veränderungen zurückzuführen. Eine mögliche Erklärung für die starke Formbarkeit kognitiver Leistungsmessungen sei, dass Umweltfaktoren die Gene durch epigenetische Mechanismen beeinflussen, . Eine entsprechende Studie, durchgeführt an fast 1.500 Jugendlichen, beleuchtet (zusätzlich zur genetischen Varianz und der epigenetischen Modifikation des „Dopamin-Rezeptor-Gens“) den Einfluss des Neurotransmitters Dopamin auf unseren IQ (Kaminski et al. 2018: o.S.).

NEGATIVE UMWELTFAKTOREN VERRINGERN UNSERE INTELLIGENZ

Dass Stress und belastende Erfahrungen die Gen-Aktivität beeinflussen und Veränderungen am Erbmaterial zur Folge haben können, scheint unumstritten. „Die Wissenschaftler konnten nun nachweisen, dass die epigenetische Regulation der Signalübertragung mit Dopamin und die individuelle Leistung in Intelligenztests zusammenhängen. Durch die Modifizierung des Dopamin-Rezeptorgens wird dieses Gen von der Zelle stummgeschaltet“. Dopamin ist ein essentieller Botenstoff im Belohnungssystem des Gehirns und steuert die Motivation eines Menschen. "Gerade was die Aktivität des Dopamin-gesteuerten Belohnungssystems angeht, konnten wir schon früher Zusammenhänge mit Stress und der Intelligenzleistung beobachten. Die Bedeutung der umweltabhängigen Steuerung der Genaktivität tritt nun neben andere bekannte Einflüsse auf die Leistung in Intelligenztests, wie Armut oder die genetische Konstitution", so der Studienleiter Jakob Kaminski in dem genannten Beitrag auf derStandard Online.

GESUNDMACHER DOPAMIN!?

Einer weiteren Studie zufolge, ermögliche der Neurotransmitter Dopamin die frühzeitige und stärkere Bildung von Antikörpern. Diese Abwehrzellen können in den Körper eingedrungene Fremdstoffe erkennen und bekämpfen. "Die Keimzentren sind besonders interessant in der Infektionsforschung. Sie bilden die Ausbildungsstätten für Antikörper. Sie entwickeln sich im Verlauf einer Immunantwort in den Lymphknoten, in die verschiedene Arten von Immunzellen einwandern", so der Studienleiter Michael Meyer-Hermann vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung auf derStandard Online.

Da es Mäusen an diesem Mechanismus mangelt, waren diese als Versuchstiere für Studien nicht geeignet und es mussten bestimmte Fragestellungen anhand von Computersimulationen und mittels eines mathematischen Modells untersucht werden. "Unsere intuitive Schätzung, dass Antikörper früher produziert werden, bestätigte sich. Der unerwartete und deutlichste Effekt des Dopamin-gesteuerten Prozesses war eine stark erhöhte Menge von produzierten Antikörpern", so Meyer-Hermann weiter.

 

Dass es Ihnen auch in dieser Arbeitswoche gelingt, krankmachende Stressoren weitestgehend zu vermeiden, dass Ihr Gehirn Glückshormone im Überfluss produziert und Sie somit weiterhin intelligent und gesund bleiben, das wünschen

Markus Feistritzer & Christoph Edenhauser

 

 

VERZEICHNIS UND WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN:

Kaminski, Jakob A. et al: Epigenetic variance in dopamine D2 receptor: a marker of IQ malleability?, 2018, in: Translational Psychiatry Online

o.A.: Stress macht dumm, 2018, in: derStandard Online

o.A.: Glückshormon Dopamin hält Menschen gesund, 2018, in: derStandard Online

 

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer | Kategorien: VOON-Management GmbH

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