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Spieglein, Spieglein an der Wand

von Markus Feistritzer

Als Führungskraft stets auf Kurs bleiben. Wie? Einfach regelmäßig in den Spiegel schauen.

Ob Sachbearbeiter, Facharbeiter, Abteilungsleiter oder Führungskraft – alle haben eines gemeinsam: Wir sind Menschen! Eine recht simple Erkenntnis, für die Sie mich sicher nicht benötigen. Die weitaus größere dahinter verbirgt sich allerdings in einem weit verbreiteten Phänomen. Alle Menschen machen zwar Fehler - regelmäßig. In gehobener Position jedoch ist es ungeheuer schwierig, früh genug falsche Wege, ungute Handlungen oder Denkweisen zu erkennen, um die ganz großen Fehler mit erheblicher Tragweite rechtzeitig abzuwenden.

Ein kurzer Bilck in den Spiegel @VOON-Management
© Robert Kneschke - Fotolia.com

Menschen und Situationen verändern sich stetig. Was vor 10 Jahren zum Erfolg führte, tut es dies heute unter Umständen auf die gleiche Weise nicht mehr. Umso wichtiger ist es, den Spiegel ab und an eben doch in die Hand zu nehmen.

Kritik am Chef – wer traut sich das schon!

Kaum ein Angestellter wird es wagen, einer Führungskraft gut gemeinte Kritik zukommen zu lassen. Wichtige Grundlagen von außen für eine Neuorientierung fehlen damit gänzlich. Um dennoch auf Kurs zu bleiben, bietet sich Führungskräften gleichwohl eine ausgezeichnete Alternative: in den Spiegel schauen und sich dabei selbst ehrlich reflektieren. Was sich einfach anhört, gestaltet sich in der Praxis oftmals heikel. Die nachfolgenden Fragen können dabei adäquate Hilfestellung bieten. Regelmäßig wiederkehrend gestellt, sind sie ein hervorragendes Instrument zur Selbstreflexion:

1. Visionen mitteilen
In welchen Abständen soll die Firmenvision an Mitarbeiter kommuniziert werden? Sind diese überhaupt in der Lage, diese zu artikulieren und welche 3-5 wichtigsten Prioritäten benötigt es zur Erreichung der Vision?

2. Arbeitszeit
Wissen meine Mitarbeiter, wie genau ich meine Arbeitszeit verbringe? Stimmt meine Zeiteinteilung mit der Bearbeitung der wichtigsten Aufgaben überein?

3. Feedback
Gebe ich zeitnahes und direktes Feedback, sodass meine Mitarbeiter es auf sich wirken lassen können? Gibt es Personen im Unternehmen, die mir auch sagen, was ich NICHT hören will?

4. Nachfolgeplanung
Gibt es überhaupt potentielle Nachfolger und bin ich ein guter Coach, der seinen Mitarbeitern herausfordernde Aufgaben überträgt? Delegiere ich ausreichend? Bin ich der Entscheidungs-Engpass, da alle Entscheidungen an mir hängen bleiben?

5. Bewertung und Ausrichtung
Ist das Design meiner Firma noch ausgerichtet auf die Erfolgsfaktoren des Geschäftes/Produktes? Würde ich mein Unternehmen auf ein Blatt Papier zeichnen, schaut es dort genauso aus wie in der Realität? Oder gibt es Unterschiede zur aktuellen Ausführung? Wenn ja, welche? Könnte eine Arbeitsgruppe diese Aufgabe übernehmen und mir entsprechende Empfehlungen liefern?

6. Führen unter Druck
Welche Situationen bringen mich aus der Ruhe und wie verhalte ich mich unter Druck? Welche Signale sende ich dabei meinen Mitarbeitern? Sind sie hilfreich oder untergraben sie den Erfolg meines Geschäftes?

7. Bleiben Sie sich treu
Ist mein Führungsstil locker und spiegelt das wider, was ich wirklich bin? Bin ich zu bestimmend oder eher zaghaft, politisch zu korrekt agierend vielleicht? Halte ich mich zurück in meiner Meinung, um den nächsten Bonus/die nächste Beförderung nicht zu gefährden?

von Markus Feistritzer | Kategorien: Leadership, Organisationsentwicklung

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