SPÄTER KOMMEN UND FRÜHER GEHEN – SO MACHEN SIE GARANTIERT (KEINE) KARRIERE!?
von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer
Warum klettern manche „Greenhorns“ in Windeseile und scheinbar ohne größere Anstrengungen die Karriereleiter hoch? Andere loyale und fleißige Mitarbeiter, die schon eine gefühlte Ewigkeit im Betrieb beschäftigt sind, sich tagtäglich abrackern und oft nächtliche Überstunden machen, warten dafür oftmals vergebens auf eine Beförderung! Ist die Einstellung „als erster kommen und als letzter gehen“ mittlerweile veraltet und gar kontraproduktiv? Was wirklich förderlich für Ihr berufliches Fortkommen ist, das und vieles mehr verrät der heutige Beitrag.
WIE SIE IHREN BOSS FÜR SICH GEWINNEN
Beim beruflichen Aufstieg sei die fachliche Qualifikation oft weniger bedeutend als erwartet. Viel wichtiger sei, dass Sie Ihrem Chef positiv auffallen und seine Sympathie genießen. Die empfohlenen Strategien aus GQ Online zur Erreichung dieser Ziele lauten wie folgt (Berentzen 2018: o.S.):
- Früh kommen und spät gehen (viele Vorgesetzte messen die Leistung daran)
- Verantwortung übernehmen (erledigen Sie Tätigkeiten, die Sie gut beherrschen, auch wenn sie vielleicht nicht direkt in Zusammenhang mit Ihrer Position stehen)
- Gemeinsamkeiten betonen (z. B. Kleidungsstil anpassen und gemeinsame Hobbies betonen)
- Fortbildung ansprechen (betonen, dass Weiterentwicklung im Sinne des Unternehmens ist)
- Übertreffen Sie die erwarteten Leistungen (beweisen Sie, dass Sie Ihre Aufgaben gut stemmen)
Dass der unter Punkt eins genannte Tipp „Kommen Sie früh, gehen Sie spät“ maßgeblich zum Karrieresprung beiträgt, sehen viele Experten allerdings kritisch. „Überstunden führen nicht zu mehr Produktivität. Im Gegenteil: Wer pünktlich Feierabend macht, arbeitet meistens effektiver. Denn was ist besser? Ein motivierter Mitarbeiter oder einer, der nur so tut?“ (Weck 2018: o.S.).
ÜBERSTUNDEN SIND (K)EIN KARRIERE-BOOSTER
Mancherorts gelten 15-Stunden-Tage als normal, messen doch viele Chefs die Leistung und Loyalität der Mitarbeiter an den Arbeitsstunden. Eigentlich verkehrt, denn kein Boss will unproduktive Mitarbeiter bezahlen. Dass kürzere Arbeitstage bei gleichem Lohn die Qualität und Produktivität steigern, während noch dazu die Krankenstände sinken, belegt eine Studie im schwedischen Gesundheits- und Sozialsektor. Der Testlauf wurde allerdings aufgrund von „hohen Zusatzkosten“ vorzeitig abgebrochen (Weck 2018: o.S.).
DIE BESTEN MITARBEITER KOMMEN SPÄT UND GEHEN FRÜH
Mitarbeiter, die morgens entspannt ihren Kaffee schlürfen können und bei denen nach getaner Arbeit noch Zeit für Sport bleibt, sind meist vitaler. „Wer seinen Arbeitstag strukturiert gestaltet und deshalb pünktlich Feierabend machen oder auch mal früher gehen kann, arbeitet so gut wie immer effektiver. Und wer in der Lage ist, ein Leben auch außerhalb der Agentur zu führen, wird am nächsten Tag deutlich zufriedener und motivierter wieder zurück ins Büro gehen“ (Weck 2018: o.S.).
Wen würden Sie (be-)fördern: Einen motivierten und organisierten Mitarbeiter oder jemand, der lediglich so tut? Mit dieser (eigentlich überflüssigen) Frage zum Nachdenken verabschieden wir uns für heute,
Markus Feistritzer & Christoph Edenhauser
VERZEICHNIS UND WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN:
Berentzen, Maria: So werden Sie befördert, ohne etwas zu können, 2018, in: GQ Online
Weck, Andreas: Die besten Mitarbeiter kommen spät und gehen früh, 2018, in: Welt Online
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Kommentar von XXXXX |
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