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SELBSTSTEUERUNG (SELF-CONTROL) IM PROJEKTMANAGEMENT Teil IV

von Markus Feistritzer

Selbstmanagement - Stress und Stressbewältigung

Stress und Stressbewältigung
@frankie's

Grundsätzlich ist Stress durchaus eine positive Begleiterscheinung - und in manchen Situationen sogar lebenswichtig. Frei von Druck wäre es nicht möglich, in Ausnahmesituationen reflexartig richtig zu reagieren. Ohne die nötige Portion Stress hätte sich der brave Jäger und Sammler wohl in misslichen Lagen nicht blitzschnell richtig – nämlich für Flucht oder Kampf – entschieden. Der Steinzeitmensch wäre wohl nie und nimmer in seine sichere Höhle zurückgekehrt, der Bär hätte ihn längst genüsslich verspeist und dem Fortschreiten der Evolution womöglich ein jähes Ende bereitet…

Im Projektgeschäft geht es zwar selten um das blanke Überleben – und dennoch: Unter Druck die angemessenen Entscheidungen zu treffen, die Anspannung nicht zum Dauerzustand werden zu lassen – unter anderem davon handelt der vierte (und abschließende) Teil der Blogserie „Selbststeuerung im Projektmanagement“. Vertrauen Sie Ihrem Instinkt und lesen Sie bitte munter drauf los… Viel Spaß!

Das vermeintliche Verlangen nach Dauerstress

Ein nicht gestresster Manager macht etwas falsch. Führungskräften, die nicht dauernd unter Strom stehen, wird gerne unterstellt, sich nicht genug für das Projekt einzusetzen und womöglich sogar die Pflichten zu vernachlässigen. Diese Aussagen mögen eventuell vertraut klingen. Nun ja - Tatsache ist, dass Menschen auf verschiedene Art und Weise auf Belastungen reagieren. Auch können verschiedene Individuen mehr oder weniger gut mit entsprechenden Stressoren umgehen. Beispiel: Im Laufe des Projektes kommt es zu geringen Terminverzögerungen – für Projektleiter A stellt dies eine enorme Anspannung dar und bereitet ihm schlaflose Nächte. Ein anderer wiederum empfindet dieses Bewusstsein sogar als zusätzlichen Antrieb: Projektleiter B ist motiviert, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Termine und Deadlines doch noch einhalten zu können. Eustress sorgt für Bärenkräfte (bzw. „verleiht Flügel“, um den Werbeslogan eines bekannten Softdrink-Herstellers zu zitieren) – kurzum: positiver Stress spornt zu Höchstleistungen an – dauerhafter Distress hingegen sorgt garantiert für eine Bruchlandung – Sie haben die Wahl! Wir wetten, Sie treffen (instinktiv) die richtige Entscheidung!

Love it, change it or leave it

Welcher Stresstyp sind Sie? Wie reagieren Sie in Situationen voller Anspannungen? Negativer Dauerstress ist für Jede(n) belastend. Nehmen Sie eventuell auftretende Warnzeichen des Körpers (und des Geistes!) rechtzeitig wahr – Schönreden ist keine Option! Klar, es kann nicht immer alles „rosa“ sein und vollkommen reibungslos laufen. Dass jeder noch so tolle Job seine Tücken bereithält und auch manchmal für körperliche Beschwerden (mit)verantwortlich ist - das ist in einem geringen Ausmaß völlig normal. Sollten Sie jedoch längerfristig unter einem (oder mehreren) der nachfolgenden Symptome leiden, ist es allerhöchste Zeit für „change“ oder „leave“:

  • Herzrasen, Schweißausbrüche, Angstzustände
  • Kopf- und Rückenschmerzen, Tinnitus, Schlafstörungen
  • Konzentrationsschwäche, erhöhte Reizbarkeit
  •  Interessensverlust, Sozialer Rückzug etc.

Die genannten Beschwerden klingen nicht gerade verlockend – darum: Lassen Sie es erst gar nicht zu den oben angeführten Symptomen kommen! Das entsprechende Werkzeug zur Vermeidung ist Ihnen - spätestens seit dieser Blogserie (vgl. Zeitmanagement, Selbstmanagement etc.) - bestens bekannt. Ziehen Sie rechtzeitig die Notbremse und sorgen Sie für die nötige Entspannung. Einige altbekannte Beispiele – die man sich allerdings nicht oft genug ins Gedächtnis rufen kann! - finden Sie nachfolgend:

  • Verausgaben Sie sich beim Sport, gehen Sie spazieren. Machen Sie Yoga und achten Sie bewusst auf Ihre Atmung.
  • Sorgen Sie für genügend Schlaf. Trinken Sie ausreichend. Nehmen Sie sich Zeit für geregelte Mahlzeiten.
  • Machen Sie die „gesunden Angewohnheiten“ – mit denen Sie sich evtl. in der Fastenzeit angefreundet haben – zur täglichen Routine (Treppe anstatt Aufzug, weniger Alkohol und Nikotin, Vermeidung von Reizüberflutung etc.)
  • Treffen Sie sich mit Freunden. Verbringen Sie Zeit mit der Familie. Und: Vernachlässigen Sie dabei Ihre eigenen Bedürfnisse nicht, gönnen Sie sich Ruhepausen.

„Man kann die Menschen in drei Klassen einteilen: Solche die sich zu Tode arbeiten, die sich zu Tode sorgen, und solche die sich zu Tode langweilen“ (Winston Churchill, brit. Politiker, 1874-1965).

Dass Sie sich in keiner dieser drei Kategorien wieder erkennen, dass Ihre work-life-balance stets im Gleichgewicht ist und Sie uns auch weiterhin treu bleiben - das wünschen wir Ihnen und uns,

Markus Feistritzer & Christoph Edenhauser

P.S. Seien Sie gespannt auf unsere nächsten Beiträge (Thema „Burnout“)!

 

von Markus Feistritzer | Kategorien: Leadership

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