SELBSTSTEUERUNG (SELF-CONTROL) IM PROJEKTMANAGEMENT TEIL I
von Markus Feistritzer
Zeitdruck und sonstige Stressoren
Bei dieser Überschrift haben Sie wahrscheinlich sogleich die Melodie/den Text des bekannten Hits „You take my self you take my self-control“ (Laura Brenigan, 1984) im Ohr… Und ja, in der Tat: Auch wir geraten bei dem Lied ins Schwärmen von der „guten alten Zeit“, als wir noch in der Blüte unserer Jugend waren (warum eigentlich waren?). Nun aber aufwachen und bitte nicht stundenlang in Erinnerungen schwelgen und tagträumen… Seien Sie im Projektalltag bitte stets wach- bzw. achtsam – denn: Selbstkontrolle/Selbststeuerung ist ein wichtiger Bestandteil des Projektmanagements – und ganz und gar kein Grund zur Melancholie! Verfolgen Sie die Blogbeiträge auch in den kommenden Wochen und verlieren Sie im Projektgeschäft bitte niemals Ihre „self-control“…
Als Projektleiter sind Sie tagtäglich großen Herausforderungen ausgesetzt: Die Kunden „sitzen Ihnen im Nacken“, es herrscht permanent großer Zeitdruck. Ginge es nach Ihrem Auftraggeber, sollen die Arbeiten bereits „gestern“ abgeschlossen sein. Davon, dass Sie sich selbst stets unter Kontrolle haben, gehe ich aus. Auch dass es Ihnen widerstrebt, Ihre MitarbeiterInnen dauernd zu drängen, wage ich zu behaupten! Wissen Sie doch selbst nur zu gut, dass die komplexen Aufgaben nicht zwischen Tür und Angel erledigt werden können – zumindest nicht, wenn Sie auf ein qualitativ hochwertiges Projektergebnis Wert legen.
Oftmals scheint Ihnen die Erfüllung der widersprüchlichen Ziele schier unmöglich. Kein noch so erfahrener und scheinbar gelassener Projektleiter ist wohl gefeit davor, aufgrund widriger Umstände in manchen Situationen an seiner Selbststeuerungs-Fähigkeit zu zweifeln… Wir können Sie beruhigen, solche Gedanken sind durchaus verständlich – und menschlich! Aber: Die gute Nachricht gleich an dieser Stelle: „Self-control“ ist trainierbar!
Der Projektleiter als „gutes Vorbild“
Projektleiter sind in der Regel an Stress auslösende Faktoren gewöhnt. Dies heißt allerdings nicht automatisch, dass sie im Alltag mühelos mit Stressoren fertig werden. Und wie bitte soll ein überforderter Projektleiter – der vom richtigen Umgang mit Druck wenig Ahnung hat – eine Vorbildfunktion innerhalb des Projektteams erfüllen? Was versteht man überhaupt unter Stressoren?
Die „beliebtesten Stressoren“ auf einen Blick
Die wohl am häufigsten genannten negativen Faktoren sind persönlicher Herkunft (z. B. Krankheit, Trennung, Todesfälle und dgl.). Solche Sorgen sind meist sehr belastend für den Betroffenen. Die Anzeichen reichen von Konzentrationsmangel bis hin zu trauriger Verstimmung oder gar schwerer Depression.
Zu den dauerhaften (chronisch präsenten) Stressoren zählen zum Beispiel:
- Ständiger Termindruck
- Unklar definierte Erwartungen
- Die aktuelle Arbeit macht wenig Spaß und dient ausschließlich als Mittel zum Zweck (Geldverdienst)
- Permanente Über- oder Unterforderung
- Schlechtes Betriebsklima (Stichwort: Mobbing)
- Fehlende Wertschätzung seitens des Vorgesetzten
- Private Probleme (finanzielle Sorgen, familiär schwierige Situation und dgl.)
Auch Störungen im gewohnten Tagesablauf – scheinbare Nebensächlichkeiten - werden von vielen Menschen als sehr belastend empfunden. Hierzu zählen zum Beispiel unerwünschte Geräusche bzw. ständiger Lärm am Arbeitsplatz (laute Telefonate der KollegInnen, hohe Betriebsamkeit/reger Personenverkehr im Großraumbüro etc.), morgendliches Hetzen, um pünktlich im Büro anzukommen und dergleichen.
Im Projektbusiness wird oft von „handlungsabhängigem Stress“ gesprochen – was so viel bedeutet wie: Es sollen möglichst viele Aufgaben gleichzeitig erledigt werden (Stichwort: Multitasking). Hingegen ist auch der Ausdruck „erlebnisbezogener Stress“ gebräuchlich (z. B. Frustration durch Misserfolge, Definition unmöglich zu erreichender/unrealistischer Ziele usw.).
Für heute haben wir Sie genug mit diversen Fakten zum Thema Stress bombardiert, okay okay – Versäumen Sie aber bitte keinesfalls den nächsten Beitrag zum Thema Zeit-/Selbstmanagement! Vorbeugen ist bekanntlich besser als heilen – diese Aussage ist auch im Hinblick auf das Thema „Stress“ sehr zutreffend!
In diesem Sinne wünschen wir einen möglichst stressfreien Start in den Wonnemonat Mai,
Markus Feistritzer & Christoph Edenhauser
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