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OFFENHEIT IM BERUFSALLTAG – Vom Fünf-Faktoren-Modell und den ganz persönlichen „Big Five“

von Markus Feistritzer

Offenheit und die „edle Einstellung“ stets ehrlich und authentisch zu sein – das hat im professionellen Alltag nichts zu suchen! Herr X. ist da völlig anderer Meinung: Es macht durchaus Sinn, die Karten allzeit offen auf den Tisch zu legen! Zu welchem Grundsatz tendieren Sie? Sie sind Sie hin- und hergerissen zwischen diesen beiden Extremen, stimmt´s?

Was „openness“ im Geschäftsleben bedeutet, welchen Nutzen das richtige Maß an Offenheit bringen kann und warum die „Big Five“ nicht zwangsläufig mit aufregender Safari in Verbindung zu bringen sind, das erfahren Sie im heutigen Artikel. Seien Sie also offen für (fast) Alles! Ja – genau Sie meinen wir! Fühlen Sie sich zu Recht (betr)offen und freuen Sie sich mit uns auf einen weiteren spannenden Beitrag!

Offenheit verdient immer Anerkennung

Für den einen mag dieses Zitat aus China durchaus Sinn ergeben, für den anderen erscheint diese Aussage in der täglichen Routine vielleicht völlig unzutreffend. Offenheit wird im beruflichen Kontext größtenteils mit Eigenschaften wie z. B. Aufgeschlossenheit, Mitarbeiterorientierung, Toleranz und dergleichen in Verbindung gebracht. Im Normalfall tragen diese positiven Charakteristika sehr zur Arbeitszufriedenheit und zur Motivation bei. „Openness“ gilt also als durchaus wünschenswerte Charaktereigenschaft einer Führungskraft. Hier stimmen Sie uns vermutlich ohne Widerworte zu. Wie viel Offenheit aber ist im professionellen Arbeitsleben tatsächlich angebracht? Wann wird Offenheit als „zu viel des Guten“ empfunden? Bei näherer Betrachtung gehen die Meinungen hier wahrscheinlich auseinander… Fakt ist: Offenheit ist immer eine Frage der jeweiligen Persönlichkeitsstruktur. Anhand eines bewährten Modells wollen wir Ihnen einen kurzen Überblick über verschiedene Persönlichkeitsstrukturen verschaffen.

FFM und die „Big Five“ – DAS Standardmodell in der Persönlichkeitsforschung

Interessante Einblicke in die umfangreiche Thematik „Offenheit“ ermöglicht das „Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeitsstruktur“ (kurz FFM). Die Entwicklung des FFM begann bereits in den 1930er Jahren in Zusammenarbeit mehrerer amerikanischer Psychologen. Das Modell wurde weiterentwickelt, es wurden 5 kulturunabhängige Faktoren definiert, welche für Männer und Frauen gleichermaßen repräsentativ sind („Big Five“). Die Hauptdimensionen, deren Beschreibung und die jeweils stark ausgeprägten charakteristischen Merkmale des Fünf-Faktoren-Modells (s. auch Weinert, 2004: 150) entnehmen Sie bitte der nachfolgenden Aufstellung:

  • Emotionale Stabilität – hierzu zählen zum Beispiel die Persönlichkeitsmerkmale Gelassenheit, Begeisterungsfähigkeit, Ruhe u. ä.
  • Extraversion – Eigenschaften wie Aktivität, Durchsetzungskraft, Umgänglichkeit usw. sind typisch
  • Offenheit – inwiefern ist eine Person kreativ und offen für neue Erfahrungen, wie hoch ist das Interesse an Neuem? Stark ausgeprägte Charaktereigenschaften solcher Menschen: Intellekt, Kreativität/Einfallsreichtum, Neugier, Ästhetik, Feingefühl etc.
  • Gewissenhaftigkeit – diese Dimension umfasst Zuverlässigkeit, Genauigkeit, Verantwortungsbewusstsein und dgl.
  • Verträglichkeit – damit ist das Verhalten anderen Menschen gegenüber gemeint. Werte wie Vertrauen, Mitgefühl, Zusammenarbeit, Freundlichkeit und ähnliche Eigenschaften werden gemessen.

Wie zahlreiche Studien belegen, lassen sich mit Hilfe dieses Modells alle Menschen den oben angeführten Skalen zuordnen. (Anmerkung: Persönlichkeitstests in Magazinen und Illustrierten hingegen sind oft nur bedingt seriös). Gut geeignet zur Persönlichkeitsanalyse ist zum Beispiel die „Fragebatterie zum FFM“ (siehe auch Rammstedt, 2004:24). Diese Form der Umfrageforschung kann recht aussagekräftige Ergebnisse liefern. Je besser man Menschen einschätzen kann, desto besser lassen sich ihre Handlungsweisen voraussehen und erklären. Dass dies Vorteile sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich bieten kann, muss nicht eigens betont werden.

Wir wetten, Sie gehören zu jener Mehrheit, die sich als „open-minded“ bezeichnet. Deshalb vertrauen wir weiterhin auf Ihre Offenheit und Ihre Neugier! Seien Sie gespannt auf den nächsten Artikel mit dem Titel „Das 3-Rollenmodell nach Belbin“ (Erscheinungstermin: Montag, 12.12.2016).

 

Bis dahin senden wir freundliche Grüße,

Markus Feistritzer & Christoph Edenhauser

 

von Markus Feistritzer | Kategorien: Leadership

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