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MATERIALIST ODER IDEALIST?

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer

MATERIALIST ODER IDEALIST?
@adzicnatasa_adobe stock

Geben Sie Ihr hart verdientes Geld gerne für exklusive Dinge aus, weil Besitz Sie glücklich macht? Oder teilen Sie die Meinung, dass Eigentum ohnehin vergänglich ist und lediglich belastet? Investieren Sie lieber in schöne Erlebnisse, weil Sie überzeugt sind, dass am Ende des Tages nur die unvergesslichen Erfahrungen zählen? Besitz versus Erfahrung - wie der deutsche Durchschnittsbürger bzw. wie die Menschen weltweit darüber denken, das und vieles mehr verrät der heutige Blogbeitrag!

DAS PARADOX DER DINGE

Aus den Ergebnissen einer langangelegten Studie an der Cornell-University lässt sich die folgende Empfehlung ableiten: Geben Sie Ihr Geld nicht für Besitztümer aus, da das vermittelte Glück schnell nachlässt. Die Gründe dafür sind (Bradberry 2016: o. S.):

  • Wir gewöhnen uns schnell an neue Dinge, sie werden rasch zur Norm
  • Wir legen die Messlatte immer höher, nichts scheint mehr gut genug
  • Wir vergleichen uns mit anderen, die (vermeintlich) Besseres besitzen

„Wir kaufen Dinge, um uns glücklich zu machen, und wir haben Erfolg. Aber nur für eine Weile. Neue Dinge sind für uns zunächst spannend, aber dann passen wir uns an“, sagt der Psychologieprofessor und Leiter der Studie Thomas Gilovich.

Menschen unterliegen dem Irrglauben, dass das Glück, das durch den Kauf von etwas generiert wird, so lange anhält wie das Ding selbst, heißt es in dem Artikel weiter.

DIE MAGIE DER ERFAHRUNGEN

Forscher fanden heraus, dass (auch flüchtige) Erfahrungen für länger anhaltendes Glück sorgen, als dies kostbare Dinge tun. Dafür gibt es lt. Gilovich eine simple Erklärung: Erfahrungen werden Teil unserer Identität, materielle Güter nicht. "Sie können Ihr materielles Zeug wirklich mögen. Sie können sogar denken, dass ein Teil Ihrer Identität mit diesen Dingen zusammenhängt, aber sie bleiben dennoch von Ihnen getrennt. Im Gegensatz dazu sind Ihre Erfahrungen wirklich Teil von Ihnen. Wir sind die Summe unserer Erfahrungen", so Gilovich (Bradberry 2016: o. S.).

VERGLEICHE SIND UNWICHTIG

Erfahrungen werden nicht in der gleichen Weise verglichen wie Dinge. Dies ergab eine Harvard- Studie, die sich mit höherem Gehalt (verglichen zu den Kollegen) bzw. längerem Urlaub (aber kürzer als jener der Kollegen) befasste. Die Erwartung einer Erfahrung ruft Aufregung und Genuss hervor (von der Planung bis hin zu den bleibenden Erinnerungen), während die Erwartung eines Besitzes für Ungeduld sorgt. Erfüllt das Ding die Erwartungen nicht, ist der Käufer enttäuscht, heißt es im genannten Beitrag. „Die Dinge können von längerer Dauer sein als die Erfahrungen, aber die Erinnerungen, die da bleiben, sind das, worauf es ankommt“, ist auch Dr. Elizabeth Dunn von der University of British Columbia überzeugt (Bradberry 2016: o. S.).

MEHR ZEIT ODER MEHR GELD - WIE TICKEN UNSERE LIEBLINGSNACHBARN?

Eine internationale Online-Umfrage des Analysepartners „Gfk. Growth from Knowledge“ in 17 Ländern zeigt folgendes Bild: ca. 39 % der Deutschen meinen, Erfahrungen seien wichtiger als Besitz (Länderdurchschnitt 31 %). Nur 3% Deutsche stimmten bei der Aussage „Erfahrungen sind wichtiger als Besitz“ nicht zu.

17% der Befragten würden lieber mehr Zeit als mehr Geld zur Verfügung haben (Länderdurchschnitt 44 %). Ebenso 17% der Deutschen verneinten die Behauptung „Ich hätte lieber mehr Zeit als mehr Geld“ (weitere Informationen hierzu finden Sie auf GfK Online).

VERGNÜGUNGSSÜCHTIG ODER GELDGEIL? WAS SAGEN DIE JUNGEN?

Auffallend ist, dass vor allem die jüngere Generation (Teenager und Befragte im Alter von 20 bis 30 Jahren) der Zeit den Vorzug geben, während nur sechs Prozent der älteren Befragten (ab 60 Jahren) der Aussage „Ich hätte lieber mehr Zeit als mehr Geld“, zustimmen (die detaillierten Studienergebnisse finden Sie hier).

MATERALISMUS BZW. IDEALISMUS GLOBAL GESEHEN

„Erfahrungen sind wichtiger als Besitz“ – das sagen z. B. 53% der Amerikaner und 57% der Mexikaner, wohingegen nur 27% der Japaner und 36% der Niederländer dieser Meinung sind. „Ich hätte lieber mehr Zeit als mehr Geld“ – diesem Statement stimmte China mit 41%, die USA, mit 29% und z. B. Italien mit 26% zu (weitere Details finden Sie hier).

Wir wünschen Ihnen eine erfolgreiche Woche, in der weder schöne Dinge noch wundervolle Erfahrungen zu kurz kommen – und: bedenken Sie bitte stets: „Heute ist die gute alte Zeit von morgen“...

 

Mit diesem Zitat von Karl Valentin verabschieden wir uns für heute,

herzlichst,

Markus Feistritzer & Christoph Edenhauser

 

 

VERZEICHNIS UND WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN:

Bradberry, Travis: Why You Should Spend Your Money On Experiences, Not Things, 2016, in: Forbes Online

o.A.: Pressemitteilung, 2017, auf GfK Online

 

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer | Kategorien: VOON-Management GmbH

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