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MAN LERNT NIE AUS

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer

MAN LERNT NIE AUS
@foxyburrow_adobestock

Diese Redewendung ist uns wohl allen bestens bekannt. Vom enormen Stellenwert der (Online-)Weiterbildung, von der Wichtigkeit des Lesens, wie Sie sich durch Eigeninitiative kostbares Wissen aneignen können, ohne dabei Ihre Geldbörse zu strapazieren, davon berichten wir im heutigen Artikel.

FORTBILDUNG IST WERTVOLL - UND UNBEZAHLBAR?

Bezüglich der Relevanz von Weiterbildungsmaßnahmen sind sich Arbeitgeber und –nehmer meist einig. Bei der Frage, wer die Kosten für die Schulungen übernehmen soll, herrscht oftmals weniger Übereinstimmung. Sowohl Top-Manager als auch Mitarbeiter werden zunehmend zur Kasse gebeten, wenn es um die eigene Weiterqualifizierung geht. "Die Zeiten sind vorbei, in denen Chefs und Personalentwickler den Mitarbeitern ein Seminarprogramm in die Hand drückten und empfahlen: Suchen Sie sich mal ein schönes Seminar aus!", so eine Aussage von Daniel F. Pinnow, Geschäftsführer der Akademie für Führungskräfte in Bad Harzburg. Exklusive Fortbildungen werden demnach oft zur Herausforderung, die sich nicht alle leisten können. Betroffenen wird z. B. das Lesen von praxisorientierter Fachliteratur empfohlen, weil sich das erlernte Wissen dann einfach und rasch im Berufsalltag umsetzen lässt. Entsprechende Fachpublikationen berichten regelmäßig über die aktuellen Trends, je nach Branche und Berufsprofil (Ullmann 2003:o.S.).

GRATIS ONLINE-KURSE UND WEBINARE – ABER KEINESWEGS UMSONST

Entsprechende Lektüren, praxisbezogene Fachbücher und Websites, mittels denen kostenlose bzw. günstige Weiterbildung möglich sind, gibt es im Überfluss. "Die Verlage bieten verstärkt Bücher mit CDs an, mit denen der Leser praktische Übungen durchführen kann", sagt Berufsberaterin und Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Karriereberater, Doris Brenner . Gerade für das Thema „soft skills“ (z. B. verbesserte Mitarbeiterführung) sind solche Buchlektüren zwecks schneller und konkreter Umsetzung gut geeignet. Um festzustellen, wie gut oder schlecht ein Buch ist, empfiehlt es sich, Freunde und Kollegen zu befragen oder Rezensionen zu lesen (z. B. im Online-Buchshop Amazon). "Entscheidend ist auch, inwieweit einem der Schreibstil gefällt", so Brenner (Ullmann 2003: o.S.).

LESEN BILDET

Diese Behauptung scheint unumstritten. Dass Lesen empathisch macht, auch das möchte man meinen. Wie man in einer aktuellen Studie nun herausfand, ist dem allerdings nicht so – zumindest konnte die Aussage bei wiederholter Studiendurchführung nicht bestätigt werden. Die in den renommierten Journalen „Nature“ und „Science“ veröffentlichten Studien wurden einem „TÜV“ unterzogen – mit hoher Durchfallquote: Bei 21 sozialwissenschaftlichen Studien, bei denen eingereichte Arbeiten mittels „Peer Review“ geprüft wurden, wiederholten Forscher die Experimente. Überraschendes Resultat: Die Ergebnisse konnten teilweise nicht bestätigt werden, wie z. B. das Folgende: Wer literarische Texte gelesen hatte, konnte sich besser in andere hineinversetzen. In ähnlichen TÜV-Projekten kam es zu weiteren Überraschungen: 64 Prozent der Psychologie-Studien und 39 Prozent der Ökonomie-Studien ließen sich nicht bestätigen (Kara 2018: o.S.).

UND WAS HEISST DAS IM KLARTEXT?

Nicht replizierbare Ergebnisse bedeuten zwar nicht, dass gepfuscht wurde oder sie gefälscht sind. Dennoch liegt die Vermutung nahe, dass man sich nicht auf die Ergebnisse verlassen kann. Unter anderem werden Experimente mit zu wenig Testpersonen gemacht, heißt es in dem genannten Artikel weiter. „Wir müssen auch unsere Bewertung herunterschrauben. Wir müssen öfter sagen: Das ist vielleicht so", fordert Ioannidis. "Wir müssen uns klarmachen: Wissenschaft ist nicht Wahrheit. In der Wissenschaft geht es darum, der Wahrheit näher zu kommen." (Kara 2018: o.S.).

Auch wenn sich anscheinend nicht eindeutig beweisen lässt, dass Lesen empathisch macht, und die Wissenschaft wohl nur eine Annäherung an die Wahrheit ermöglicht… Dass Lesen einen enormen Beitrag zu unserer (Weiter-)Bildung leisten kann – und dass man nie auslernt, davon sind wir allerdings felsenfest überzeugt.

Ihr

Markus Feistritzer & Christoph Edenhauser

 

 

VERZEICHNIS UND WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN:

Ullmann, Felix: Weiterbildung: Lernen durch Lesen, 2003, in: Zeit Online

Kara, Stefanie: Lesen macht empathisch. Echt?, 2018, in: Zeit Online

 

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer | Kategorien: VOON-Management GmbH

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