LESS STRESS - STRESS LASS NACH!
von Markus Feistritzer
Stress macht auf lange Sicht krank – physisch und psychisch. Diese Erkenntnis bestätigen zahlreiche Studien und Forschungsergebnisse. Durch moderne Technologien, EDV-Unterstützung und allem voran durch das Internet, können Aufgaben schneller und effizienter erledigt werden – auch dies ist unbestritten. Wie kommt es nun, dass Stress dennoch – oder gerade deswegen!? - in der modernen Arbeitswelt scheinbar zum allgegenwärtigen Begleiter geworden ist? Diese Frage lässt sich zwar nicht – wie wir es vielleicht gewohnt sind „auf die Schnelle“ beantworten bzw. mit oberflächlichen Kommentaren abtun, jedoch finden Sie im heutigen Beitrag viele interessante Denkanstöße zu diesem brisanten Thema – bitte (stressfrei) weiterlesen!
Stress – Was ist das?
Das englische Wort „stress“ steht für Druck und Anspannung, wie Jed(r) weiß. Als Projektleiter sind Sie laufend diversen außergewöhnlichen Belastungen ausgesetzt – auch das ist eine Tatsache, die sich im Projektgeschäft wohl kaum vermeiden lässt. Ihr Team muss schließlich kosten- und zeitsparend arbeiten, die Qualität der Arbeit muss gewährleistet sein, Fertigstellungstermine sind einzuhalten und die Lieferfähigkeit ist zu garantieren. Außerdem treffen Sie wichtige Entscheidungen, kümmern sich nebenbei um personaltechnische Fragen etc. – Kurzum: Sie sind die Drehscheibe und tragen die volle Verantwortung für den erfolgreichen Verlauf des Vorhabens!
Bei vielen TeamleiterInnen führt die enorme Erwartungshaltung der (internen und externen) KundInnen zu extremer Überbeanspruchung und artet nicht selten in Dauer-Stress aus. Nicht aber bei Ihnen! Sie als vorbildlicher Projektleiter sind bestens organisiert, verfügen über ein starkes Nervenkostüm und lassen sich niemals - auch in einer noch so ausweglos scheinenden Situation – aus der Ruhe bringen… Oder ist dies etwa doch nur die halbe Wahrheit?
Wie erkenne ich meinen (hausgemachten!?) Stress?
So verschieden die Menschen sind, so divers können auch die Anzeichen von Stress und die Bekämpfung desselben sein. Bei Frau X zeigt sich die Überbelastung durch körperliche Reaktionen (z. B. Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, mangelndem Appetit oder „Frust(fr)essen“), Herr Y ist ständig gereizt und nervös. Ein anderer stressgeplagter Zeitgenosse greift evtl. zu Medikamenten und Genussmitteln und versucht seinen Stress womöglich durch übermäßigen Alkohol-/Zigarettenkonsum in den Griff zu bekommen.
Damit es erst gar nicht so weit kommt, identifizieren Sie zu aller erst Ihre „Stressoren“:
- Was/wer ist verantwortlich für Ihren Stress? Nur wenn Sie die Ursachen für Ihre Spannungszustände (und Ihre eigenen Belastungsgrenzen!) kennen, sind Sie in der Lage, rechtzeitig entsprechend gegenzusteuern.
Wie gehe ich richtig (besser!) mit Belastungen um?
In Stresssituation einen klaren Kopf zu bewahren, keine hektischen (Fehl-)Entscheidungen zu treffen – das klingt nach der „hohen Kunst des Projektmanagements“… Nachfolgend ein paar Tipps, die dazu beitragen können, Ihren Alltag möglichst stressarm zu gestalten:
- Setzen Sie Prioritäten! Welche Aufgaben können warten, welche sind zeitkritisch? Welche Entscheidungen müssen umgehend gefällt werden? Ist die Umsetzung meiner Ziele in der geplanten Zeit realistisch?
- Trainieren Sie Ihre „social skills“ – behandeln Sie sowohl Ihre Gesprächspartner als auch sich selbst mit Achtsamkeit! Kommunizieren Sie höflich und effektiv, das reduziert Spannungen (und folglich Stress) innerhalb des Projektteams. Regen Sie sich nicht über jede Kleinigkeit auf. Achten Sie auf Ihre (körperlichen) Reaktionen - atmen Sie bei drohender Überbelastung ruhig und tief ein (Stichwort: Atemübungen).
- Regelmäßige Selbstreflexion hat noch Keinem geschadet! Überdenken Sie negative oder veraltete Verhaltensweisen und versuchen Sie, diese ggfs. zu korrigieren. Betrachten Sie Herausforderungen aus einem anderen Blickwinkel und gehen Sie die Sache beim nächsten Mal anders/besser an.
- Das Glas ist halb voll und nicht halb leer – Den Teufel an die Wand malen gilt nicht! Seien Sie optimistisch! Trauen Sie sich und Ihrem Team ruhig zu, dass Sie (durch vereintes Know-How und Erfahrung) in der Lage sind, das Projekt erfolgreich abzuwickeln!
Auch wenn ich riskiere, dass Sie dies vielleicht nicht gerne hören, erlaube ich mir abschließend diesen Kommentar: Es geht (teilweise) auch ohne Sie! Ja, Sie haben richtig gelesen! Sie müssen weder bei jedem Event anwesend sein, noch müssen Sie jede einzelne Aufgabe höchstpersönlich erledigen. Als Projektleiter ist es wahrlich Ihr gutes Recht, Arbeitsaufträge zu delegieren! Außerdem freuen sich Ihre MitarbeiterInnen, wenn Sie nicht jedes kleinste Detail zum x-ten Mal hinterfragen und kontrollieren. Übertragen Sie Ihren Teammitgliedern die nötige Eigenverantwortung und beweisen Sie ihnen dadurch die gebührende Wertschätzung. Ich müsste mich schwer täuschen, wenn dies nicht einen großen Beitrag zu dem gewünschten Projekterfolg leisten würde…
In diesem Sinne die besten Wünsche und „Less Stress“ in der neuen Arbeitswoche wünschen
Ihr Markus Feistritzer & Christoph Edenhauser
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