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Ist auf Sie Verlass? – Verlässlichkeit, Teil I

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer

„Verlässlichkeit für viele Jahre“ – diesen Slogan kennen Sie bestimmt aus der Werbung. Doch sollte man sich nicht nur auf die Funktionalität und lange Lebensdauer von Maschinen verlassen können. Hundertprozentig verlassen können Sie sich auch im neuen Jahr auf unseren wöchentlichen Blog. Und diesen starten wir mit genau diesem Thema der Verlässlichkeit. Wie stark sich ein zuverlässiger Charakter auf Beziehungen und Erfolg auswirkt oder wie oft man sich blind auf etwas verlässt, ist uns oftmals gar nicht bewusst. Daher wollen wir die Chance nutzen und uns bei Ihnen dafür bedanken, dass wir uns auf Sie als unseren treuen Leser verlassen können. Nun wünschen wir viel Spaß und interessante Erkenntnisse mit dieser Blog-Reihe über Verlässlichkeit. 

Wann gilt man als verlässlich?

Verlässlichkeit ist in erster Linie natürlich eine sehr geschätzte menschliche Charaktereigenschaft. Doch beschreibt man schon jemanden als verlässlich, der immer pünktlich zu den Terminen erscheint? Das wäre dann ein wesentlicher Punkt, an dem die Verlässlichkeit vieler Personen scheitert. Glücklicherweise lässt sich ein verlässlicher Mensch durch mehrere folgende Verhaltensmerkmale beschreiben (vgl. GPM/PM3, Band 4: 2025, 2026): 

  • Redlichkeit. Beispiele: Sind Sie ehrlich und aufrichtig? Gestehen Sie Fehler rechtzeitig ein? Geben Sie produktives Feedback? (Ehrlichkeit) 

  • Verbindlichkeit. Beispiele: Erfüllen Sie Ihre Pflichten? On time? Halten Sie all ihre Versprechen? (Pflichttreue) 

  • Konsistenz. Beispiele: Sind Sie berechenbar oder überlaufen Sie Ihre Kollegen oder Freunde oft mit Ihren Handlungen? Ihre Worte stimmen mit Ihren Taten überein?(Berechenbarkeit, Stimmigkeit) 

  • Deutlichkeit. Beispiele: Sind Sie aufgeschlossen und offen für neue Vorschläge? Vermitteln Sie Transparenz? 

  • Loyalität. Beispiele: Für Sie hat das Commitment im Team eine hohe Bedeutung? Sie sind loyal und legen großen Wert auf Bindung und gute Beziehungen? 

Finden Sie sich in den einzelnen Merkmalen wieder oder gibt es Punkte, an denen Sie vielleicht etwas arbeiten könnten? Dann nutzen Sie vielleicht gleich diesen Artikel um Ihre Neujahrsvorsätze aufzustocken.  

Im Alltag betrachten wir - vereinfacht ausgedrückt - Personen dann als verlässlich, wenn man auf sie zählen kann und sich die Personen an Abmachungen und Zusagen halten - sei es beruflich oder auch privat. Dies vermittelte auch schon die Schauspielerin Marlene Dietrich (*27.12.1901 - 6.5.1992): "Die Freunde, die man um vier Uhr morgens anrufen kann, die zählen."  

Dieses Zitat untermauert folgende wichtige Erkenntnis: Verlässlichkeit ist die Basis für die Bildung menschlichen Vertrauens. Das gegenseitige Vertrauen wiederum bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Gruppenzusammenarbeit (Teamwork). Ein Vertrauensproblem im Team wirkt sich kurz- oder langfristig auf den Erfolg der Zusammenarbeit aus. Außerdem beeinflusst es die kollegiale Beziehung der Teammitglieder, was sich auch auf die allgemeine Motivation auswirken kann. Zwischenmenschlich ist Verlässlichkeit also ein Faktor, den man nicht unbeachtet lassen darf. 

Verlässlichkeit als Qualitätsmerkmal 

Mal abgesehen von Personen, verlassen wir uns auch auf zahlreiche Produkte, Maschinen und Technik. Angefangen bei der Hard- und Software die jeden Tag im Büro genutzt wird, oder dem Piepsen der Rückfahrsensoren bei jedem Einparken. Maschinen und technische Systeme erfüllen entsprechende Funktionen bzw. Qualitätsanforderungen. Diese freiwilligen Standards sind oftmals in Normen geregelt und dienen auch als Qualitätsmerkmal. Maschinen & Co werden meist dann als zuverlässig bezeichnet, wenn sie fehlerfreie Funktionen erbringen, wenn sie selten ausfallen und nur selten Reparaturen anfallen. Je weniger Probleme ein Produkt macht, je länger es funktionsfähig ist, desto mehr Geld sind wir auch gewillt dafür auszugeben. Im Ingenieurswesen wird in diesem Zusammenhang häufig der Begriff „RAMS“ (Reliability/Availability/Maintainability/Safety) erwähnt. Mit diesem Ansatz gelingt die quantitative Erfassung der Verlässlichkeit im Bereich Technik und in komplexen Systemen wie beispielsweise dem Anlagenbau oder der Automobilindustrie, auf deren Output wir uns später verlassen.  

Kombiniert man Mensch mit Maschine (sogenannte soziotechnische Systeme) wächst die Dimension der Verlässlichkeit noch weiter an. Wir verlassen uns bei solchen Kombinationen oftmals geradezu selbstverständlich. Oder hinterfragen Sie jedes Mal bevor Sie ins Flugzeug steigen, ob der Pilot qualifiziert ist, die verbaute Technik auch wirklich ausgereift ist und alle Systeme während der kommenden Flugstunden fehlerfrei funktionieren? Wir wetten, Sie vertrauen einfach darauf wieder sicher zu landen. 

Wir hoffen, Ihr Bewusstsein für das Thema Verlässlichkeit mit diesem Beitrag etwas geschärft zu haben. Doch wir sind mit diesem Thema bei weitem noch nicht durch. Verlässlichkeit ist auch ein wichtiger Baustein in zahlreichen Persönlichkeitsmodellen. Diesen Modellen wollen wir uns im nächsten Beitrag widmen – also bleiben Sie dran!  

 

Eine angenehme Arbeitswoche wünschen, 

Markus Feistritzer & Christoph Edenhauser

 

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer | Kategorien: Projektmanagement

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