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Führt Diskussion zum Dialog?

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer

"Das Wort stirbt, wenn wir es nicht mit anderen teilen", sagt Tschingis Aitmatow, ein kirgisischer Schriftsteller. Doch wie wir Wörter teilen, hängt von verschiedenen Faktoren ab und führt zu unterschiedlichen Kommunikationsformen. Dabei spielt Wertschätzung oft eine bedeutende Rolle. Finden Sie heute heraus, was es mit Diskussionen und Dialogen auf sich hat und wie sie Wertschätzung im Gespräch vermitteln können.

Diskussion ist nicht gleich Dialog

Im täglichen Sprachgebrauch wird meist nicht zwischen Diskussion (lateinisch von discutere= zerschlagen, zerteilen, zerlegen) und Dialog (griechisch von Dia= durch, Logos= Wort) unterschieden. In der Literatur findet man allerdings Hinweise auf eklatante Unterschiede. Gemäß dem Physiker David Bohm (1917 – 1992) versteht man zum Beispiel unter einer Diskussion die „Zerteilung des Gesamten“. Bei einem Dialog hingegen steht das Partizipieren, das Miteinander, im Vordergrund.

Grundsätzlich unterscheiden sich Dialog und Diskussion anhand folgender Faktoren (GPM PM 3 2016; 2063):

  • Ziel (Vielfalt, Wahlmöglichkeiten versus Entscheidungen)
  • Verständnis von Wahrheit (Parallele Wahrheiten versus Unterscheiden in richtig und falsch)
  • Rollen (Präsenz aller Gesprächspartner versus ausgewählte Protagonisten)
  • Umgang mit Wissen (Gewinnen von Einsichten versus Darlegung von Kenntnissen)
  • Umgang mit der Zeit (qualitativ - so viel Zeit, wie nötig versus quantitativ - begrenzte Zeit)

Zusammenfassend halten wir fest: Bei der Diskussion werden Meinungen und Aussagen meist bewertet. Beim Dialog hingegen wird vorerst keine Beurteilung vorgenommen, vielmehr wird nach Überschneidungen gesucht. Die Kommunikation erfolgt im Dialog stets lösungsorientiert.

Gesprächsführung mal anders: Wertschätzend!

Gerade wenn unterschiedliche Wertevorstellungen aufeinanderprallen, fällt eine wertschätzende, sachliche Diskussion oftmals schwerer als sonst. Aber auch wenn Sie nicht mit allem einverstanden sind, was Ihr Gesprächspartner von sich gibt, auch wenn sich Ihre Wertehaltung von der Ihres Gegenübers komplett unterscheidet, bedenken Sie bitte: Werte können angenommen oder abgelehnt werden, Personen aber nicht! Daher unbedingt beachten: Für eine erfolgreiche Kommunikation und in weiterer Folge für eine fruchtbare Zusammenarbeit ist es wichtig, „moralische Verurteilung“ strikt zu unterlassen!

 

Eine dialogreiche Woche wünschen 

Markus Feistritzer & Christoph Edenhauser

 

 

Verzeichnis:

GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement / Michael Gessler (Hrsg.): Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM3) - Handbuch für die Projektarbeit, Qualifizierung und Zertifizierung auf Basis der IPMA Competence Baseline Version 3.0, 8. Auflage, Nürnberg, 2016

 

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer | Kategorien: Leadership

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