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EINE STRATEGIE FÜR DIE SMARTE ZUKUNFT

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer

EINE STRATEGIE FÜR DIE SMARTE ZUKUNFT
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So werden in Regierungen derzeit auch Strategien für die Bereiche künstliche Intelligenz und Robotik entwickelt. Dadurch will man die Chancen von KI rechtzeitig erkennen und soll es gelingen, negative Konsequenzen der Digitalisierung zu vermeiden. Lesen Sie mehr dazu im heutigen Artikel.

WAS BRINGT KÜNSTLICHE INTELLIGENZ, WELCHE RISIKEN BERGEN MENSCHLICHE MASCHINEN?

Diese und ähnliche Fragestellungen sollen mit der angestrebten Strategie geklärt werden. "Rund um den Globus wird erwartet, dass KI-gestützte Maschinen kurz- bis mittelfristig menschliche kognitive Fähigkeiten, wie Wahrnehmen, Verstehen und Planen, in zahlreichen spezifischen Aufgabestellungen erreichen und die Leistungsfähigkeit physischer autonomer robotischer Systeme massiv erhöhen werden", wird es für den österreichischen Ministerrat erläutert. Man erwarte sich einerseits komplett neue Möglichkeiten und Erleichterungen in sämtlichen Bereichen (z. B. im Gesundheitssystem, Klima- und Umweltschutz), andererseits werden zahlreiche unerwünschte Konsequenzen (z. B. Diskriminierung, Cyberkriminalität etc.) und negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt befürchtet, heißt es in einem Artikel auf Standard.at weiter.

DIE ECKPFEILER DER ROBOTIK- UND KI-STRATEGIE

Um mit den komplexen Herausforderungen, die neue Technologien mit sich bringen, richtig umzugehen, werden in dem im November 2018 erschienenen „White Paper des Österreichischen Rats für Robotik und Künstliche Intelligenz“ folgende drei Eckpfeiler genannt (Details sind hier zu finden):

  1. Smart Governance: Um die Akzeptanz zu steigern, müssen sich sowohl BürgerInnen als auch Stakeholder am Strategieprozess beteiligen. Grundlage hierfür ist, dass die Bedürfnisse und Ängste der Menschen nicht vernachlässigt werden.
  2. Smart Innovation: Um neue Märkte und Anwendungen zu erschließen und die neuen Technologien und deren Anwendungsbereiche erfolgreich nützen zu können, bedarf es einer treffsicheren Forschungs-, Entwicklungs- und Investitionspolitik mit Fokus auf klein- und mittelständische Strukturen. Nur so können Arbeitsplätze gesichert und die österreichische Wirtschaft gestärkt werden.
  3. Smart Regulation: Entsprechende Rahmenbedingungen bilden die Vertrauensbasis für wirtschaftliche Akteure und sind essentiell für die positive Entwicklung von Märkten. Ethische Standards und die Sicherheit der Menschen müssen gewährleistet sein. Falls bestehende Normen nicht genügen, müssen entsprechende neue europäische Standards entwickelt werden, um die Kluft zwischen Innovation und Regulierung zu verringern.

HANDLUNGSFELDER FÜR ROBOTIK UND KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

Die Experten sind sich offensichtlich einig: Die Entwicklung einer österreichischen Strategie für Robot und KI ist unerlässlich. Handlungsbedarf sieht der Rat für Robotik und KI vordergründig in den folgenden, eng miteinander verknüpften Bereichen (weitere Informationen hierzu liefert dieser Link):

Technologie, F&E und Wirtschaft

Der Fokus auf staatliche Förder- und Investitionspolitik soll die Bereitstellung der nötigen Infrastruktur und eine rasche Umsetzung von Robotik und KI Potenzialen gewährleisten. Bei sensiblen Daten (z. B. Gesundheitsdaten für Forschungszwecke) ist besonderes Augenmerk auf die schutzwürdigen Interessen der BürgerInnen zu legen, so die Empfehlungen des Rates.

Arbeitswelt und Qualifizierung

Die exakten Auswirkungen von Robotik und KI auf die künftige Arbeitswelt sind schlecht vorhersehbar. Die Prognosen reichen von massiven Arbeitsplatzverlusten (durch Automatisierung von Routinetätigkeiten und einfachen körperlichen Arbeiten) bis hin zu positiven Auswirkungen (neue Arbeitsplätze durch Entwicklung, Optimierung und Wartung neuer Systeme). Der Rat spricht von einem dringenden Qualifizierungs- und Requalifizierungsbedarf für Österreich. Besonderes Augenmerk ist auf Initiativen, die auf die Begeisterung von Mädchen und Frauen für technische Berufe abzielen, zu legen.

Gesellschaft und Recht

Roboter und KI werden künftig auch im Freizeitbereich der Menschen Einzug halten. Im Whitepaper wird das Risiko, dass Stereotype und Vorurteile gegenüber bestimmten Bevölkerungsgruppen reproduziert werden, angeführt. Es darf demzufolge nicht zu Diskriminierung kommen, die hohen ethischen Standards müssen auch künftig gewahrt werden (Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen, z. B. in Bezug auf Haftung).

Bewusstseinsbildung, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Mit Robotik und KI beschäftigen sich Menschen schon seit geraumer Zeit, doch scheint das Verständnis neuer Technologien einer Minderheit vorbehalten. Die breite Beteiligung der österreichischen Bevölkerung bei der Strategie für Robotik und Strategie sei jedoch unabdingbar. Die BürgerInnen sollen möglichst rasch in Kontakt mit Robotik und KI gebracht werden, um über Chancen und Risiken informiert zu werden. Weitere geplante Maßnahmen: Lehrausgänge zu Forschungsstätten bereits in Schulen und Kindergärten, frühzeitiges Einbeziehen von allen Stakeholdern etc.

 

Dass unsere gesamte Gesellschaft von Robotik und KI profitieren möge, mit oder ohne ausgeklügelter Strategie, das wünschen 

Markus Feistritzer & Christoph Edenhauser

 

 

VERZEICHNIS UND WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN:

Österreich soll Strategie für künstliche Intelligenz bekommen, 2018, Details in derStandard Online

Österreichischer Rat für Robotik und Künstliche Intelligenz (Hrsg.): Die Zukunft Österreichs mit Robotik und Künstlicher Intelligenz positiv gestalten, 2018 (nähere Informationen zu finden im White Paper)

 

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer | Kategorien: VOON-Management GmbH