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Ein Fussballtisch allein erschafft noch keine Unternehmenskultur

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer

Sie träumen von einer innovativen Arbeitsumgebung mit viel Flexibilität und auch der Spaß kommt dabei nicht zu kurz? In der Pause gibt es Gratis-Kaffee, Sie „wuzeln“ mit Ihren Kollegen am Tischfußballtisch und Ihre Führungskraft feuert Sie an, anstatt Ihnen Druck bezüglich Arbeitsergebnissen zu machen. Klingt nach Märchen? Vielleicht steckt darin ja auch für Sie ein Fünkchen Wahrheit…

Die optimalen Rahmenbedingungen von Arbeit können für Jeden etwas anders aussehen, wobei die einleitende Beschreibung für Viele schon nah an die Wunschvorstellung drankommen mag. Laut Bergman ist das New Work Konzept das „Sahnehäubchen“ auf dem Geschenk, das jeder Arbeitgeber seinen Mitarbeitern machen sollte (Väth 2016: 60). Wo besondere Herausforderungen für Unternehmen schlummern und welche Rolle die Unternehmenskultur dabei spielt, lesen Sie nachfolgend.

Großraumbüro vs. Telefonkabine

Großraumbüros sind nicht ausschließlich „altbacken“ – sie können auch gewisse Vorteile bieten. Wie Studien zeigen, nimmt die Zufriedenheit der Mitarbeiter nicht automatisch zu, wenn es plötzlich Telefonzellen und „Shared Desks“ im Office gibt. Denn unter welchen Voraussetzungen ein Mensch gut und gerne arbeitet, ist Typ-Sache. So kann z.B. nicht Jeder die Menge seiner Utensilien auf den Umfang eines kleinen Spinds beschränken. Oder er sucht sich jeden Morgen ohnehin den gleichen „shared“ Schreibtisch und es führt dann zu Unzufriedenheit, wenn der Tisch bereits belegt ist. New Work ist also nicht nur ein neues Bürokonzept - der Schlüssel zum Erfolg liegt im Vertrauen. Man muss den Mitarbeitern Möglichkeiten und Varianten bieten, aber sie nicht in Trends drängen bzw. für immer am Alten festhalten, nur weil es so schon lange gut funktioniert. Der eine Mitarbeiter steigert seine Effizienz an einem Tag Homeoffice im Vergleich zu einem Bürotag, ein anderer könnte sich zuhause aber so gut wie gar nicht konzentrieren. So entwickeln zwar immer mehr Unternehmen Ideen für „Sahnehäubchen“, doch nicht für jeden Mitarbeiter sind diese gutgemeinten Neuerungen ein gleichwertiges Geschenk.

Hierarchische Führung vs. Disruptive Innovation

So wie Start-ups mit innovativen Ideen einen traditionellen Markt auf den Kopf stellen können, muss das traditionell-hierarchische Führungskonstrukt aufgebrochen werden. Dort wo Führung durch Druck von oben, Bürokratie und wenig Entwicklungsspielraum für Mitarbeiter gelebt wird, ist wenig Platz für Ideen und Innovationen. Ein Umdenken ist angesagt! Weltoffene Führungskräfte, die gute Mitarbeiter nicht als mögliche Konkurrenz wahrnehmen, sondern jedes Teammitglied als Gewinn betrachten und ihm damit Vertrauen und Wertschätzung entgegenbringen, sind der Schlüssel zum Erfolg! Denn so wie Uber oder Airbnb in Märkten lauern, gibt es innovative und weltoffene Unternehmen, die Mitarbeiter „stehlen“ können.

Dies alles mag zwar in der Umsetzung kinderleicht klingen. Es funktioniert jedoch nur, wenn ein ganzheitlicher Kulturwandel im Unternehmen stattfindet. Dazu muss diese Kultur von ganz oben getragen und auch vorgelebt werden. Und der Schlüssel im "Change Management" ist Kommunikation - d.h. das Aufstellen von Billardtischen und Tischfußball ändert noch keine Unternehmenskultur. Informieren Sie frühzeitig und ausreichend und leben Sie neue Konzepte gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern!

Nicht ohne Projektmanagement!

Flexiblere Arbeitsmodelle und Digitalisierung schaffen neue Herausforderungen und bedingen somit einen erhöhten Bedarf an Projektmanagement. Auch durch den Fachkräftemangel steigt die abteilungs- und länderübergreifende Zusammenarbeit. Die globalen Teams, die sich via Skype und Email abstimmen, werden häufiger. Für diese Konstellationen benötigt man eine besondere Ausstattung mit Spezialequipment und Meetingräumen und natürlich bedarf es auch der Koordination dieser Teams – also klassische Projektarbeit. Auch das Schlagwort „Agilität“ spielt mit der zunehmenden Bedeutung von Projektmanagement eine zentrale Rolle. Alles muss agiler werden, um mit der schnelllebigen, innovativen Welt Schritt halten zu können. Daher tendieren Unternehmen dazu, neue Organisationsformen aufzubauen, sprich zur klassischen Unternehmensstruktur werden mehr und mehr Projektteams aus den Abteilungen heraus gebildet. Diese Entwicklung wird beispielsweise auch in der bso-Studie 2012 klar belegt: 36% der Arbeitszeit wird mittlerweile durch Projektarbeit gefüllt. Wobei hier vor allem bei mittleren und großen Unternehmen noch Bedarf in der Entwicklung der Arbeitsorganisationen besteht (bso studie 2014:17).

 

Wir wünschen Ihnen viel Spaß in Ihrer hoffentlich modernen und zufriedenstellenden Arbeitsumgebung,

Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer

 

 

Verzeichnis und weiterführende Informationen:

Väth, Markus: Arbeit die schönste Nebensache der Welt – Wie New Work unsere Arbeitswelt revolutioniert, Offenbach, 2016

Buero-Forum (Hrsg.): bso Studie 2013/2014 – Generationenwünsche und Arbeitsplatzgestaltung, 2014; Hier ist der Link dazu.

 

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer | Kategorien: VOON-Management GmbH

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Kommentar von Klaus Pöhler |

Unternehmenskultur schafft er vielleicht nicht, aber das lernt man in jedem Leadership Coaching, dass so einfache Dinge wie ein Fußballtisch die Kreativität und das Zusammenarbeiten fördern können, sodass letztendlich gesamt schon zur Unternehmensentwicklung beigetragen wird.

Antwort von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer

Vielen Dank Herr Pöhler für ihren Kommentar, es freut uns dass sie unseren Blog lesen. Wie sie schon schreiben, letzten Endes trägt es doch dazu bei die Unternehmenskultur zu entwickeln.

Wir wünschen ihnen einen schönen Sommer,

Ihr VOON-Management-Team