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DIE HOHE KUNST DES FEEDBACK-GEBENS

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer

„Geben ist seliger denn Nehmen“ – bestimmt kennen Sie diese alte Redewendung, die ihren Ursprung in der Bibel hat. Welchen Stellenwert aber nimmt das Geben in Bezug auf „Feedback“ ein? Denn richtiges Feedback-Geben will gelernt sein – schnell kann man den Gegenüber durch unüberlegte Aussagen verletzen und ein gut gemeinter Ratschlag richtet mehr Negatives an, als beabsichtigt. Worauf es beim Feedback-Geben ankommt, verrät Ihnen der heutige Blogbeitrag!

„Zurückfüttern“

Nein, wir haben uns nicht vertippt. Denn wörtlich übersetzt bedeutet Feedback tatsächlich „Zurückfüttern“. Doch mal ehrlich, haben Sie diesen Begriff in der Praxis schon gehört oder gar selbst verwendet? Wohl eher nicht – bei dieser Übersetzung liegt der Grund für die Verwendung englischer Begriffe im deutschen Sprachgebrauch dann auf der Hand. Denn der Begriff „Feedback“ ist uns allen geläufig und in vielen Situationen und Bereichen nicht mehr wegzudenken. Ehrliche und kritische Rückmeldungen sind essentiell und bilden häufig sogar die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Doch wie genau gibt man Feedback eigentlich?

Aus kommunikationstechnischer Sicht heißt Feedback geben, dass Gesprächspartner A dem Gesprächspartner B Rückmeldung über sein (non-)verbales Verhalten gibt. Solche Rückmeldungen können sich auf die verschiedensten Themengebiete beziehen (z. B. auf erbrachte Leistungen, auf Ergebnisse etc.). Durch sinnvolle Rückmeldungen sind etwaige Korrekturen des entsprechenden Verhaltens möglich. Vorausgesetzt, der Feedback-Empfänger empfindet die Rückmeldung als konstruktiv und ist daher bereit zur Annahme des Feedbacks (mehr Information zum Thema „Feedback-Annehmen“ liefert der nächste Beitrag, Erscheinungstermin am Montag, 25.09.2017).

Mit den nachfolgenden 7 Tipps gelingt es Ihnen, als professioneller Feedback-Geber wahrgenommen zu werden (GPM PM3, 2009: 1146ff.):

  1. Nehmen Sie sich die nötige Zeit für die Rückinformation. Quick & dirty ist keine Option!
  2. Versichern Sie sich bereits vor dem Feedback, dass der Empfänger bereit für Ihre Rückmeldung ist.
  3. Vermeiden Sie Anschuldigungen und Vorwürfe (Beispiel: „Sie informieren mich nie rechtzeitig“). Erklären Sie stattdessen Ihre Sichtweise der Dinge und erläutern Sie, wie Sie sich dabei fühlen – am besten mit Hilfe von „Ich-Botschaften“ (Beispiel: „Ich habe den Eindruck,  dass Sie mich in vielen Fällen zu spät informieren. Ich kann daher nicht rechtzeitig agieren“).
  4. Beurteilen Sie ausschließlich das Verhalten Ihres Gesprächspartners. Greifen Sie niemals die Person selbst an und vermeiden Sie verletzende Äußerungen.
  5. Achten Sie auf zeitnahes/unmittelbares Feedback. Verspätete Rückmeldungen werden oft nicht (mehr) wahrgenommen.
  6. Sprechen Sie Ihr Gegenüber namentlich an und beginnen Sie Ihre Rückmeldung stets mit positiven Aussagen (z. B. „Ich schätze sehr, dass Sie ….“).
  7. Beschließen Sie Ihr Feedback mit einer offenen Frage (z. B. „Wie empfinden Sie meine Rückmeldung? Ist mein Feedback hilfreich für Sie?“).

Konstruktives Feedback kann dazu beitragen, das gegenseitige Verständnis zu stärken und Vertrauen zwischen den Gesprächspartnern aufzubauen. Nutzen Sie die Gelegenheit der simplen (und kostengünstigen!) Teamgeist- und Motivationssteigerung!

Im nächsten Beitrag erhalten Sie wertvolle Tipps, wie professionelles Feedback-Annehmen funktioniert – dranbleiben lohnt sich!

 

Einstweilen wünschen wir eine schöne September-Woche,

Markus Feistritzer und Christoph Edenhauser

 

 

VERZEICHNIS UND WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN:

GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement / Michael Gessler (Hrsg.): Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM3) - Handbuch für die Projektarbeit, Qualifizierung und Zertifizierung auf Basis der IPMA Competence Baseline Version 3.0, 8. Auflage, Nürnberg, 2016

 

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer | Kategorien: Leadership, Projektmanagement