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DAS ORAKEL VON DELPHI - BLOGREIHE „SCHÄTZTECHNIKEN“ - TEIL III:

von Markus Feistritzer

Lassen Sie mich raten: Aus dem Stehgreif wissen Sie mehr über Delphine als über die Delphi-Methode. Klausuren waren schon während Ihrer Studienzeit nicht mehr als ein notwendiges Übel.

Und nun sollen Sie sich freiwillig mit Mittelwerten und Schätzklausuren auseinander setzen? Die eindeutige Antwort lautet: JA! Als vorausschauender Projektleiter befassen Sie sich am besten noch heute mit den Themen „Gruppenschätzungs-Methoden“ und „offene Kommunikation innerhalb des Projektkernteams“. Welche Punkte dabei zu berücksichtigen sind, erfahren Sie in meinem heutigen Blog …

Delphi-methode & Schätzklausur
© vlorzor - Fotolia

Nachfolgend stelle ich Ihnen eine weitere Möglichkeit vor, um die Dauer Ihrer Arbeitspakete zu evaluieren.  Wie Sie bereits wissen, gibt es verschiedene Wege, hierbei (ohne Abstecher in den „Jurassic Park“!) zum Ziel zu gelangen. Besonders bewährt hat sich die Gruppenschätzung im Falle von neuartigen Arbeitspaketen oder Projekten. Diese Vorgehensweise sollte allerdings nur dann angewendet werden, falls andere Prognose-Methoden versagt haben und Sie damit keine plausiblen Resultate erzielen konnten.

Ein Vorteil dieser Technik besteht darin, dass sich durch die unterschiedlichen Meinungen und Sichtweisen der Team-Mitglieder oft durchaus realistische Prognosen ableiten lassen. Die Arbeit in einem strukturierten Kernteam kann sehr motivierend sein und für ein höheres Engagement in Bezug auf die zu erreichenden Ziele sorgen. Andererseits heißt es bekanntlich: „Zu viele Köche verderben den Brei“! Auch diese Aussage sollte bei Ihren Entscheidungen gutüberlegt und fallweise berücksichtigt werden.

Vorgangsweise Gruppenschätzung

(z.B.: Delphi-Methode und Schätzklausur)

Das Projektkernteam schätzt/plant also gemeinsam die Dauer eines Arbeitspaketes. Gleich anfangs gebe ich zu bedenken, dass die Personen durch die offene Kommunikation der Ergebnisse von Vornherein beeinflusst werden – s. folgendes Beispiel:

Das Team besteht aus sechs Personen. Die ersten fünf schätzen die Dauer des Arbeitspaketes auf zwei bis sechs Wochen. Das sechste Gruppenmitglied hatte die Absicht, 80 Wochen zu schätzen. Nachdem sie/er aber die Schätzung der Kollegen gehört hat, will sie/er seine ursprünglichen Gedanken - aufgrund einer evtl. Blamage - nicht mehr preisgeben. Um daraus resultierende, verfälschte Schätzungsergebnisse zu vermeiden, sollte die Erfassung der Prognosewerte unbedingt anonym erfolgen und dann z. B. auf einem Flipchart (für Alle gleichzeitig!) visualisiert werden.

Aus dem präsentierten Resultat ist nun der Mittelwert zu bilden. Um langwierige Abstimmungsdiskussionen zu vermeiden, sollte diese Vorgehensweise vor Beginn des Schätzprozesses vereinbart werden.

Repräsentativer und qualitativ besser ist die Aussage, wenn (nach der ersten anonymen Schätzung und der anschließenden Ergebnis-Visualisierung für Alle) zusätzlich eine weitere anonyme Schätzrunde einberufen wird. Aus dieser Endfassung bilden Sie wiederum den Mittelwert.

Für alle Schätzungen ist es essentiell, die hierfür notwendigen Annahmen lückenlos zu dokumentieren. Nur mittels sorgfältig gesammelter Unterlagen lässt sich die Vorhersage zu einem späteren Zeitpunkt noch nachvollziehen. Bei Bedarf kann die Prognose auch rasch auf andere Voraussetzungen umgemünzt bzw. bei anderen Projekten angewendet werden.

Wie wir aus den letzten Beiträgen gelernt haben, ist ein wichtiger Schätzgegenstand (meistens) der Arbeitsaufwand der Projektmitglieder. Damit Sie sich hierbei nicht verschätzen und im Laufe des Projektes nicht in Zeitnot geraten, empfiehlt es sich in jedem Falle, Sicherheitsreserven einzuplanen. Über den richtigen Umgang mit Puffern darf ich im 4. (und letzten) Teil dieser Blogreihe berichten!

Möge es Ihnen und Ihren Projektteam-Mitgliedern auch in der kommenden Woche gelingen, dass Sie die Kosten/den Aufwand weder über- noch unterschätzen, dass Sie gemeinsam jede Situation richtig einschätzen und Sie einander stets wertschätzen!

Ihr Markus Feistritzer

 

von Markus Feistritzer | Kategorien: Organisationsentwicklung, Projektmanagement, Prozessmanagement

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