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BURNOUT – DIE SEUCHE DER FLEISSIGEN!?

von Markus Feistritzer

BURNOUT – DIE SEUCHE DER FLEISSIGEN!?
@KasparsGrinvalds

Im April dieses Jahres jährte sich die nukleare Katastrophe von Tschernobyl zum 30. Mal. Ungekühlte Reaktorbrennstäbe, Explosion gefährlicher Komponenten und Brand im Reaktorkern – ein Horrorszenario! Hochradioaktive Stoffe haben verheerende Auswirkungen für die Umwelt und folglich für jeden Einzelnen von uns, so die unbeschönigte Wahrheit. Welche (bleibenden!?) Schäden aber sind beim physischen und psychischen Ausbrennen des menschlichen Organismus zu befürchten? Übertriebene Panikmache oder berechtigter Grund zur Sorge? Von diesen und ähnlichen Überlegungen ist unser heutiger Beitrag geprägt – bitte weiterlesen!

Im worldwideweb stolperte ich neulich über den Spruch „Sich zu Tode arbeiten ist die einzige gesellschaftlich anerkannte Form des Selbstmordes“. Tatsächlich: Gerade in Management-Kreisen entsteht oftmals der Eindruck, dass chronische Überbelastung „modern“ geworden ist und in Chefetagen mittlerweile zum guten Ton gehört. Zeugt das Stress-Syndrom gar von überdurchschnittlichem Einsatz, vorbildlichem Arbeitseifer und von grandiosem Erfolg? Nein, die totale Erschöpfung ist keine völlig normale Begleiterscheinung auf dem steilen Weg nach oben! Falls auch Sie zu den Opfern solcher „falschen Glaubenssätze“ zählen, ändern Sie bitte umgehend Ihre Denkweise – in Ihrem eigenen Interesse!

Burnout – was steckt nun wirklich dahinter?

Nun ja, es gibt mehrere Definitionen von Burnout - eine einheitliche und allgemein gültige Begriffserklärung existiert nicht. Die breite Masse versteht unter Burnout einen chronischen (körperlichen, emotionalen und geistigen) Erschöpfungszustand, welcher ausschließlich berufliche Ursachen hat (Anmerkung: private Probleme begünstigen das „Ausbrennen“ allerdings zusätzlich).

Beruflicher Stress ist laut Weltgesundheitsorganisation eine der größten Gefahren des 21. Jahrhunderts. Dennoch ist die weit verbreitete „Managerepidemie“ von der WHO offiziell nicht als Krankheit anerkannt – unter anderem wohl deshalb, weil eine  Standard-Diagnose bei „Lebensbewältigungs-Problemen“ nicht möglich ist.

Wenn der Akku leer ist…

Burnout-Betroffenen weisen meist folgende – mehrere Monate andauernde - Gemeinsamkeiten auf:

  • Die psychische Befindlichkeit verändert sich (ständige Gereiztheit und Müdigkeit, heftige Wutausbrüche/Aggressionen, Gefühl der Ausweglosigkeit und Verzweiflung etc.)
  • Negative körperliche Reaktionen (z. B. innere Unruhe, Herzrasen, Schlafstörungen, Schwindel)
  • Eine Änderung des Sozialverhaltens zeichnet sich ab (emotionale Distanz und Misstrauen gegenüber nahestehenden Menschen, sozialer Rückzug, Isolation usw.)
  • Wandel persönlicher Werte (die geliebte Arbeit wird als Belastung empfunden, Stichwort: innerliche Kündigung und dgl.)
  • Nervenzusammenbruch, Suizidgedanken

Den überforderten „PatientInnen“ wird vom Arzt oft eine (kurze) Auszeit empfohlen. Burnout-Betroffene erfahren dadurch aber selten eine nennenswerte Besserung des Zustandes, geschweige denn eine Heilung der Beschwerden. Professionelle Hilfe und eine langfristige Therapie sind meist unumgänglich. Rechtzeitig vorbeugen ist besonders in solchen Extremsituationen – wenn (nicht nur) der Hut brennt! - besser als heilen.

Zum Abschluss dürfen wir Ihnen einen einfachen (und wirksamen!) Tipp zur Burnout-Prävention mitgeben:

Analysieren Sie regelmäßig Ihre persönliche Situation/Ihr eigenes Umfeld mittels einer „Systemblüte“. Zeichnen Sie hierfür eine Blume mit den folgenden Blütenblättern auf: Freunde, Familie, Beruf, Hobby/Freizeit. In den mittleren Kreis schreiben Sie in großen Lettern das Wort „ICH“. Stellen Sie sich anschließend die folgenden Fragen:

  1. Wie bewege ich mich in meinen einzelnen Systemen?
  2. Warum investiere ich in das System X so viel/so wenig Energie?
  3. Wie sollte sich die Blüte verändern, um für mich selbst stimmig(er) zu sein?
  4. Wenn ich die Blume um ein weiteres Blatt erweitern könnte – welches würde ich hinzufügen?

Eine möglichst ausgeglichene, wohl proportionierte und Ihren Vorstellungen entsprechende Systemblume wünschen

Markus Feistritzer & Christoph Edenhauser

 

von Markus Feistritzer | Kategorien: Projektmanagement

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