BETRIEBLICHE BENEFITS SIND IMMER EIN GEWINN. FRAGT SICH NUR, FÜR WEN…
von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer
Mitarbeiter freuen sich über jegliche „Gehaltsextras“, möchte man meinen. Doch anscheinend trägt nicht jede gut gemeinte Zusatzleistung zur Mitarbeitermotivation bei. Worauf Arbeitgeber setzen, was Arbeitnehmer erwarten und von welchen Anreizen besser Abstand genommen werden sollte, mit diesen und ähnlichen Überlegungen befassen wir uns im heutigen Beitrag.
DAS ARBEITSLEBEN IST (K)EIN WUNSCHKONZERT
Durch betriebliche Zusatzleistungen sollen Mitarbeiter motiviert und wertgeschätzt werden - tatsächlich aber erfüllen Benefits nicht immer ihren Zweck: die Wahrnehmungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gehen bei dem Thema „Gehaltsextras“ meilenweit auseinander, wie eine Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ergab. Setzt ein Großteil der Arbeitgeber auf das Image der Firma, haben konkrete Zusatzleistungen (betriebliche Altersvorsorge, vermögenswirksame Leistungen, arbeitgeberfinanzierte Krankenzusatzversicherung usw.) für die Mitarbeiter eine wesentlich höhere Bedeutung, wie die genannte Auswertung ergab. Außerdem zeigte sich, dass eine betriebliche Krankenversicherung insbesondere in Branchen, die unter Fachkräftemangel leiden, für die Mitarbeiter einen sehr hohen Stellenwert hat. Einmalzahlungen sind ebenso beliebt, wohingegen exklusive Firmenwägen und teure Mobiltelefone vom Arbeitgeber überschätzt werden, heißt es in dem Beitrag auf Haufe online.
DIE SCHLIMMSTEN BETRIEBLICHEN BENEFITS
Video- oder DJ-Tage, an denen die Kollegen Musikvideos drehen oder den Soundtrack fürs Büro festlegen dürfen, erfreuen vermutlich nicht alle Kollegen. Ebenso sind „singende Telegramme“, bei denen professionelle Sänger engagiert werden, um Mitarbeiter vor der gesamten Belegschaft hochleben zu lassen, für viele eine Horrorvorstellung. Wenig beliebt scheint auch die Krönung zum „Tagesheld“ und dgl. Eine ausführliche Liste der schlimmsten Mitarbeiterbenefits finden Sie bitte hier.
WAS MITARBEITERHERZEN HÖHER SCHLAGEN LÄSST
„Anreize müssen unerwartet, persönlich und sinnvoll sein“. Was damit gemeint ist, dürfen wir nachfolgend erläutern (Daniel 2019: o.S.):
- Unerwartet: Vermeiden Sie „Wenn-Dann“-Ansätze. Als kontrollierend wahrgenommene Anreize haben kontraproduktive Wirkung. Beispiel: „Forscher der Cornell University untersuchten 320 kleinere Unternehmen, von denen die Hälfte der Mitarbeiter autonom handeln konnten, die andere Hälfte bekam Top-Down-Anweisungen. Die Unternehmen mit autonomen Teams wuchsen um das Vierfache und hatten ein Drittel mehr Umsatz als die kontrollierenden Firmen“ .
- Persönlich: Sprechen Sie Ihre Mitarbeiter beim Namen an, zeigen Sie Interesse für deren Hobbies (z. B. freut sich ein Eishockey-Fan bestimmt über entsprechende Tickets)
- Sinnvoll: Bei einem frischgebackenen Papa kommt eine Woche Homeoffice sicher besser an als eine extern stattfindende Weiterbildung.
Weitere Beispiele, welche die genannten drei Kriterien erfüllen und Ihre Mitarbeiter vermutlich motivierter und produktiver werden lassen, finden Sie nachstehend (Daniel 2019: o.S.):
- Zusätzliche Urlaubstage
- Freistellung für persönliche Vorhaben und ehrenamtliche Projekte, Übernahme der Kosten für die Kinderbetreuung für „Neo-Väter“ und ähnliches
- Persönliche Dankeskarten
- Teambuilding-Events
- Fortbildung
- Etc.
„Es gibt Faktoren, die nur Unzufriedenheit vermeiden, aber die Bindung Ihrer Mitarbeiter nicht erhöhen, wie zum Beispiel Gehalt. Daneben gibt es Anreize, die das Engagement steigern, wie etwa Wachstumsmöglichkeiten, gute kollegiale Beziehungen und Wertschätzung“ (Daniel 2019: o.S.).
FAZIT: Nicht nur Top-Performer wollen wertgeschätzt werden, vermutlich freut sich jeder Mitarbeiter, wenn der Chef die geleistete Arbeit durch individuelle Benefits entsprechend honoriert.
Dass es Ihnen weiterhin gelingt, Ihre Mitarbeiter durch unerwartete, persönliche und sinnvolle Anreize zu motivieren, das wünschen
Markus Feistritzer & Christoph Edenhauser
VERZEICHNIS UND WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN:
Interessante Informationen zum Thema Mitarbeiterbenefits finden Sie hier
Daniel, Martin: Die schlimmsten Mitarbeiterbenefits, 2019, in: Human Resources Manager Online
Einen Kommentar schreiben