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AMAZONISIERUNG – DAS NEUE UNWORT!?

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer

AMAZONISIERUNG – DAS NEUE UNWORT!?
@Анжеліка Волошина_fotolia

„Die Post bringt allen was“, so lautet seit einer gefühlten Ewigkeit der vielversprechende Slogan der Post. Die Angewohnheit, jeden Tag mit Spannung den Postkarten zu leeren, haben manche mittlerweile trotzdem abgelegt. Ist der bekannte Post-Claim überhaupt noch zeitgemäß? Ist die Angst vor der „Amazonisierung“ berechtigt und wie wehrt sich der Mitbewerber? Was hat es mit den gelben fahrbaren Untersätzen auf sich? Mit vielen interessanten Informationen hierzu versorgen wir Sie heute – VOON bringt eben allen was!

DER MARKTFÜHRER NIMMT HÄNDLERN DIE BUTTER VOM BROT

Die Anzahl der bei Amazon in Deutschland bestellten Artikel hat sich verdoppelt – und das innerhalb weniger Jahre. Laut einer aktuellen Studie des Kölner Handelsforschungsinstituts IFH gehen mittlerweile fast 50 Prozent aller Online-Bestellungen auf das Konto des US-Konzerns (2017 bestellten deutsche Kunden im Durchschnitt 41 Produkte bei Amazon, Prime-Kunden sogar 61 Artikel). Der Online-Gigant habe sich in den letzten Jahren derartig unentbehrlich für den Konsumenten gemacht, dass eine Neukundengewinnung für andere Anbieter schier unmöglich erscheine, heißt es in einem Beitrag auf Presse Online.

(K)EIN AUSWEG AUS DER AMAZONISIERUNG!?

Die enorme Marktmacht von Amazon nehmen viele Einzelhändler mit großer Sorge zur Kenntnis. „Die Politik müsse einen Rahmen schaffen, der einen Missbrauch dieser Dominanz ausschließe“, fordert der Handelsverband Deutschland (HDE). Der Online-Riese ist vordergründig aus eigener Kraft und nicht durch etwaige Übernahmen derart schnell gewachsen, daher ist dem amerikanischen Konzern mittels Wettbewerbsrechts kaum beizukommen, sagt der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. „Der Gesetzgeber müsse dafür sorgen, dass Plattformen internationaler Konzerne Umsatzsteuer auf in Deutschland verkaufte Produkte zahlten“, heißt es in dem genannten Beitrag weiter. Während lokale Unternehmen ihren Steuerbeitrag im Land leisten, kommen amerikanische und asiatische Plattformen ohne Zahlung davon (Grassmann: 2018, o. S.)

DIE DURCHSEUCHUNG GEHT WEITER

Die Amazonisierung macht auch vor Lieferdiensten nicht Halt: Der Versandhändler hat selbst zwar keinen einzigen Paketboten angestellt, jedoch arbeitet der Internet-Händler in ca. 20 Städten mit kleinen und mittelständischen Firmen zusammen, die im Namen von Amazon Pakete zustellen. Der Konzern lässt dabei bekannte Paketdienste wie DHL, DPD und Hermes aus Kapazitätsgründen teilweise außen vor. Gewerkschafter befürchten das Heranzüchten einer neuen Billigkonkurrenz und die Ausbeutung von deren Angestellten – Amazon dementiert solche Vorwürfe und kündigte an, einen eigenen Lieferdienst starten zu wollen (Kläsgen et al. 2018:o. S.).

Der Online Riese sitzt anscheinend allein durch seine Größe am längeren Hebel: Dem Giganten wird von Paketdiensten wie DHL und Hermes deutlich weniger berechnet als einem Privatkunden. Auch die Post gewährt Großkunden Sonderkonditionen. Während Hermes 2017 Verluste in Millionenhöhe verzeichnete und die Deutsche Post trotz einem jährlichen Anstieg des Paketmarktes die Gewinnprognosen drastisch nach unten korrigieren musste, werden die Profite von Amazon Logistics in den kommenden Jahren wahrscheinlich weiter in die Höhe zu schnellen. In ländlichen Gebieten wird aber auch künftig ein und derselbe Bote die Zustellung von sowohl Briefen als auch Paketen übernehmen (Kläsgen et al. 2018:o. S.).

NICHT SCHÖN, DENNOCH HEISS BEGEHT: DER STREETSCOOTER

Die großen Automobil-Hersteller wollten das eckige Model nicht produzieren, welches es wohl auch nicht zu „Germanys next Top- Lieferwagen“ schaffen wird. Daher nahm die Post das Zepter selbst in die Hand: Das elektrisch betriebene Zustellfahrzeug der deutschen Post (gebaut beim Tochterunternehmen Streetscooter GmbH) punktet durch seine Funktionalität: klein, wendig, so gut wie lautlos, umweltfreundlich und mit nützlicher Zusatzausstattung (großes Display im Fahrerhaus, Rückfahrkamera etc.). Langfristig sollte die gesamte Postflotte mittels E-Stromer der Marke Eigenbau betrieben werden. Ob die Post ihre serienmäßig angefertigten gelben E-Fahrzeuge künftig auch externen Interessenten zum Kauf anbieten werde, sei noch unklar (Przybilla 2017:o. S.).

Wegen der hohen Nachfrage sei jedenfalls die Verdoppelung der Produktion geplant und ein zweites Werk sollte eröffnet werden. „Die Deutsche Post entwickelt sich zu einem der führenden Hersteller von Elektrotransportern. Neben mittlerweile 5.500 E-Fahrzeugen in der eigenen Flotte sind nach Unternehmensangaben auch schon viele der vor allem für den Stadtverkehr brauchbaren Transporter bei anderen Unternehmen im Einsatz“ (Przybilla 2017:o. S.).

 

Beste Geschäftsaussichten für Sie und Ihr Unternehmen und uns allen eine erfolgreiche Gesamtwirtschaft, trotz sich verändernder Rahmenbedingungen, das wünschen

Markus Feistritzer & Christoph Edenhauser

 

 

VERZEICHNIS UND WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN:

o. A.: "Amazonisierung": Jeder zweite Online-Euro geht an den Marktführer, 2018, in Presse online

Kläsgen, Michael / Müller, Benedikt: Amazon attackiert die Post, 2018, in Sueddeutsche online

Gassmann, Michael: Die Angst vor der „Amazonisierung“, 2018, in: Welt online

Przybilla, Steve: Paketboten fahren Elektroauto - und sind glücklich damit, 2017, in: Sueddeutsche online

o. A.: Gefragter Elektrotransporter: Deutsche Post verdoppelt Produktion, 2018, in Industrie Magazin online

 

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer | Kategorien: VOON-Management GmbH

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Kommentar von Geraldo Doak |

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