Als Projektmanager politisch korrekt agieren
von Markus Feistritzer
(Mit dem Thema Diskriminierung hat dieser gute Vorsatz nichts zu tun, nein!)
Von Führungskräften erwartet man (zu Recht), dass sie wissen was sie tun. Manager müssen fähig sein, politisch zu denken und taktisch klug zu handeln. Damit meine ich nicht, dass Sie Ihren GeschäftspartnerInnen/MitarbeiterInnen Dinge versprechen, die zu halten Sie nicht imstande sind. Wie man “politisches Handeln“ trainiert und in den Arbeitsalltag integriert, erfahren Sie in meinem heutigen Blog!
Die Ausbildung der meisten Projektmanager ist top, sie verfügen über ein enormes Maß an Methoden- und Fachwissen. Im Vergleich dazu, wirken die “Soft Skills” (Überzeugungskraft, Verhandlungsgeschick, Kommunikationsfähigkeit, Umgang mit Geschäftspartnern u. dgl.) oft regelrecht verkümmert. Auch wie man sich in bestimmten Situationen diplomatisch und “politisch richtig” verhält, wird an vielen Universitäten und Hochschulen nicht gelehrt.
Durch Ehrlichkeit und Transparenz schaffen Sie Vertrauen und Respekt
In dem Maße, wie sich Menschen das Vertrauen Anderer wünschen, wollen sie auch selbst Anderen vertrauen. Diese Sehnsucht scheint in fast allen Menschen tief verankert zu sein. Dasselbe gilt übrigens auch für Tugenden wie Ehrlichkeit und Respekt. Ein altes Sprichwort lautet: “Was du nicht willst, das man Dir tu, das füg´ auch keinem Andren zu!” Wenn Sie diesen Grundsatz verstanden haben, ist das schon die halbe Miete. Das heißt nicht, dass Sie als Projektmanager wie ein Missionar auftreten oder “everybody´s darling” sein müssen. Dass Sie Ihre “Akteure” fair behandeln und in angemessener Weise mit ihnen kommunizieren, das kann man aber sehr wohl von einem guten Projektmanager erwarten.
Nach oben buckeln, nach unten treten!?
Mit dieser Einstellung befinden Sie sich definitiv auf dem Holzweg! Es ist wichtig, Beziehungen zu fördern – egal auf welcher Ebene des Organigramms z.B. der/die GeschäftspartnerIn angesiedelt ist. Beachten Sie, dass Ihre Projektumwelt alle Personen umfasst, die in irgendeiner Weise Einfluss auf den Projekterfolg haben. Dies sind demnach sämtliche “Stakeholder”, sowohl intern (Teammitglieder, Personal aus den Fachabteilungen …) als auch extern (Kunden, Lieferanten etc.).
Vergrößern Sie Ihren Einflussbereich und werden Sie zum „Power-Networker“!
Hegen und pflegen Sie Ihre Geschäftsbeziehungen – und zwar nicht nur auf oberster Stufe! Bedenken Sie auch, welch hohen Stellenwert die “Schattenorganisation” in den meisten Unternehmen einnimmt. Der große Einfluss der privaten Netzwerke und der informellen Organisationsstrukturen in einem Betrieb wird oftmals unterschätzt. Nicht immer sind jene Experten, die laut OrgChart Macht ausüben, dieselben Personen, die tatsächlich die Richtung im Unternehmen vorgeben. Vieles spielt sich „undercover“ – im Schatten sozusagen – ab. Festzustellen, wer Ihren Projekterfolg fördern bzw. behindern kann, ist Teil Ihrer Hausaufgaben! Der richtige Umgang und die gute “Verlinkung” mit den entsprechenden Personen leistet einen großen Beitrag zu Ihrer Zielerreichung. Machen Sie Ihre Projektumwelten zu Ihren Verbündeten. Bieten Sie möglichst oft Ihre Hilfestellung an, nach bestem Wissen und Gewissen. Im Gegenzug werden auch Sie Unterstützung von Ihren (internen/externen) PartnerInnen erfahren. Und glauben Sie mir: Sie werden - früher oder später - bestimmt dankbar dafür sein!
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer „firmenpolitischen Kampagne“! Möge es Ihnen gelingen, Ihr gesamtes Netzwerk (dauerhaft) für Ihre Projekte zu begeistern!
Ihr Markus Feistritzer