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Aktives Zuhören = Brainfood!

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer

Stellen Sie sich Folgendes vor: Sie haben lange auf eine wichtige Präsentation hingearbeitet. Nun stehen Sie vor Ihren Zuhören und vermitteln das Ergebnis Ihrer Arbeit. Sie versuchen, Blickkontakt zu den Besprechungsteilnehmern herzustellen und deren Interesse zu wecken. Anwesender X starrt wie gebannt auf sein Smartphone und checkt ungeniert seine E-mails. Herr Y wertet Ihren Vortrag wohl nur als sub-interessant und fühlt sich durch Ihre Rede anscheinend beim Lesen seiner Whatsapp-Nachrichten gestört. Von wegen Zuhörerschaft – Weghörerschaft trifft´s wohl besser! Ein Albtraum für jeden Sprecher…

Wie man sich nicht ablenken lässt, wie Sie selbst zum „aktiven Zuhörer“ werden und ihrem Gesprächspartner dadurch Ihren Respekt erweisen, das und vieles mehr erfahren Sie im heutigen Beitrag nach der Sommerpause! Wir melden uns gut erholt zurück und wollen Ihnen wieder wöchentlich Tipps, Erfahrungen, Wissen, Empfehlungen und mehr vermitteln. Also Tipps zum Thema „Zuhören“ lesen und am besten hinter die Ohren schreiben!

Lt. dem 1934 in Wien geborenen Herrn Guttmann (Psychologe, Psychotherapeut und Hochschullehrer), kann Zuhören Einfluss auf unsere Leistungsfähigkeit und auf unseren gesamten Körper haben. Zuhören ist quasi Nahrung für unsere Gehirnzellen, welche sich durch elektro-neurale Reize aufladen lassen. (mehr dazu unter diesem Link)

Smalltalk versus aktives Zuhören

Der US-amerikanische Psychologe Carl Ransom Rogers (1902-1987) gilt als Begründer des „aktiven Zuhörens“. Seine Theorie basiert auf folgenden drei Hauptelementen (Köhler, 2016: o.S.):

  1. Offene und empathische Grundeinstellung
  2. Authentisches und kongruentes Auftreten
  3. Uneingeschränkte positive Beachtung und Akzeptanz des Gesprächspartners

Bestimmt ist es nicht immer einfach, seinem Gegenüber unentwegt die volle Aufmerksamkeit zu schenken – aber dennoch scheint dies die Basis für einen gelungen Dialog zu bilden. Mit ein paar einfachen Tipps, gelingt aktives Zuhören (alle Tipps finden sie hier):

  • Lassen Sie Ihren Gesprächspartner ausreden und unterbrechen Sie ihn nicht. Ermöglichen Sie ihm, seine Anliegen detailliert und vollständig zu erklären anstatt seine angefangenen Sätze in Gedankenpausen zu vervollständigen (Anmerkung: Solche und ähnliche Fauxpas zeugen von Respektlosigkeit. Und bitte bedenken Sie: Auch in Zeiten des Mythos „Multitasking“ kann man nicht zuhören und sprechen gleichzeitig!).
  • Stellen Sie „offene Fragen“ (vermeiden Sie Fragen, die mit ja/nein beantwortet werden können). Wiederholen Sie mit Ihren eigenen Worten, welche Fakten bei Ihnen angekommen ist (z. B. „Sie Sind also der Meinung, dass…“, „Habe ich Sie richtig verstanden, dass…“, „Kurz zusammengefasst, sagen Sie dass…“).
  • Achten Sie auf ständigen Blickkontakt (somit bemerken Sie kleine Gesten des Gesprächspartners rasch und Sie können ggfs. entsprechend reagieren).
  • Vermeiden Sie „Besserwisser-Gehabe“ (mit Belehrungen und ungebetenen Ratschlägen  erzeugen Sie bestimmt kein wohlwollendes Gesprächsklima).

Als guter Zuhörer sorgen Sie außerdem für eine entspannte Atmosphäre, d.h. Sie werden sich zum Beispiel bewusst über die eigene Mimik und Gestik. Bedenken Sie stets, dass Sie durch die Kommunikation ein bestimmtes Ziel erreichen wollen – handeln Sie daher lösungsorientiert!

Der Gründer des Automobilherstellers Ford Motor Company, Henry Ford (1863-1947), sagte einst „Das Geheimnis des Erfolges ist, den Standpunkt des anderen zu verstehen“. Dieses Zitat hat wohl nach wie vor Gültigkeit, sei es bei beruflichen Konfliktsituationen oder bei allgemeinen, kontroversen Gesprächen (GPM PM3, 2009: 1119ff.).

Und nun noch eine abschließende Übung für den Alltag:

Unterhalten Sie sich mit einem Bekannten über banale Dinge (z. B. Büroalltag, Hobbies, Freizeitaktivitäten und dgl.). Nehmen Sie die Informationen, die Sie vom Gesprächspartner erhalten, bewusst wahr.  Fragen Sie nach, wiederholen Sie, fassen Sie zusammen. Kurz gesagt: Hören Sie aktiv zu. Agieren Sie quasi als „nasser Schwamm“, der alle Fakten aufsaugt. Nach Abschluss des Gespräches, fragen Sie den Freund, wie er die Gesprächssituation empfunden hat. Was hat er als angenehm empfunden, was war ungewohnt oder gar unangenehm etc.

Bewusste Gesprächsführung kann einen großen Beitrag zu positiver Kommunikation leisten. Aktives Zuhören birgt sowohl in privaten als auch in beruflichen Situationen viele Vorteile, soviel scheint sicher. Auch wenn Sie viel um die Ohren haben, starten Sie am besten noch heute mit „aktivem Zuhören“!

 

Freundliche Grüße,

Markus Feistritzer und Christoph Edenhauser

 

 

Verzeichnis und weiterführende Links:

Köhler, Luise: Aktives Zuhören: So geht´s, 2016, gefunden auf: Absolventa Karrierebibel

GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement Michael Gessler (Hrsg.): Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM3) - Handbuch für die Projektarbeit, Qualifizierung und Zertifizierung auf Basis der IPMA Competence Baseline Version 3.0, 1. Auflage, Nürnberg, 2009

Den gesamten Artikel der Karrierebibel zum Thema „Zuhören Lernen“ finden Sie unter diesem Link.

 

von Christoph Edenhauser & Markus Feistritzer | Kategorien: Leadership, Projektmanagement

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